Songtitel wie „Schizophrenic“, „I Lost My Faith“ oder „Terror In Me“ deuten es an: JADED HEART setzen auf „Fight The System“, dem zwölften Studioalbum der deutsch-schwedischen Hardrock-Institution, den auf „Common Destiny“ eingeschlagenen Weg fort: Düsterer, härter, desöfteren tiefer als vermutet im Heavy Metal verortet.
Das geht zumindest im vorderen Teil des Albums ein wenig zu häufiger einher mit dem Verlust früherer Leichtfüßigkeit. Dort, wo man verstärkt auf Riffs statt auf einprägsame Melodien setzt, geht die Unbeschwertheit verloren, der rote Melodiefaden fehlt im Anfangsbereich des Albums häufig, die Songs plätschern ein wenig dahin, ohne so recht auf einen Höhepunkt zuzusteuern. Glücklicherweise ändert sich das, noch ehe die Hälfte von „Fight The System“ verstrichen ist; Songs wie „Till Death Do Us Part“ oder der Bonustrack „Flee And Run“ vereinen die ursprünglichen Stärken der Band: Handfeste Melodien ergänzen sich perfekt mit zupackenden Rhythmen, stets balancierend auf der Kante zwischen kernigem Hardrock und melodiösem Metal. Dann zeigt auch Sänger Johan Fahlberg seine stärksten Momente; in den eher düsteren und sperrigen Songs kommt seine Stimme nicht so recht zur Geltung. Das gilt insbesondere für den zweiten Bonustrack der Deluxe-Edition, das EXTRABREIT-Cover „Polizisten“, den man ohne Übertreibung als klassischen Totalausfall titulieren kann.
FAZIT: „Fight The System“ ist eine etwas zwiespältige Angelegenheit. Glücklicherweise steigern sich JADED HEART im zweiten Teil des Albums deutlich; allerdings können die fraglos vorhandenen starken Momente die etwas unausgegorenen Songs im vorderen Abteil nicht ganz wettmachen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.09.2014
Michael Müller
Johan Fahlberg
Peter Östros, Masa Eto
Bodo Stricker
Fastball
59:26
26.09.2014