Hier konzeptionaniert wieder jemand allein mit Gästeschar vor sich hin, doch das Ergebnis klingt durchaus ansprechend: Jeff Green hat eine Reihe längerer Prog-Rock-Songs zusammengestellt, die mit konservativem Sound erstaunliche Kurzweil versprühen, was nicht einmal am Gimmick-Faktor von Namen wie Sean Filkins liegt, dem wohl bekanntesten Zuarbeiter des Protagonisten.
Dass Green an einer EAGLES-Tributband beteiligt war, scheint auf sein eigenes Songwriting dahingehend abgefärbt zu haben, dass er zwar nicht mit heißer Nadel strickt ("A Long Time From Now" dauert immerhin 20 Minuten), aber absolut keine Knoten in seine Wolle kommen lännst. Nichts geschieht zum Selbstzweck auf "Elder Creek", einer persönlich motivierten, aber nicht rührseligen Geschichte um die Alzheimer-Krankheit, und die Melodie ist Chef.
Der AOR-Charakter vieler Passagen (das Titelstück: YES treffen auf den Bandkatalog von Frontiers Records ... oder so) lässt an die ähnlich eklektischen DRUCKFARBEN denken, doch das JEFF GREEN PROJECT bringt auch und gerade dank Mandoline ein wenig süd- bis osteuropäisches Flair mit in seinen Sound. Das anheimelnde "Our First Meeting" kehrt die zartere Seite des Ensembles hervor, wiewohl Green und Konsorten auch kraftvoll zubeißen können, was im Übrigen durch eine hervorragende, nach eingespielter Band klingende Produktion begünstigt wird.
FAZIT: Klanglich irgendwo zwischen Amerika und Großbritannien schwelgender Prog, dessen Zeitrechnung zu Beginn der Achtziger beginnt, verbrämt mit gebührlicher Härte, zweckmäßiger Virtosität und immer wieder großen Melodien - das genügt, um "Elder Creek" zu einem überdurchschnittlichen Genre-Ding zu machen. Im Booklet darf - a propos - gelesen werden.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.04.2014
Andy Staples
Garreth Hicklin, Jeff Green, Sean Filkins, Laura Green, Imogen Hendricks, Sinead O'Donnell, Alan Reed
Phil Hilborne, Jeff Green
Mike Stabbie
Pete Riley
Festival / Just For Kicks
58:38
21.03.2014