JENIX sind eine Poprockband aus dem sächsischen Zittau, die es mit ihrem ersten Album 2011 und zwei Singles zumindest zu passablen Platzierungen in den deutschen Charts gebracht hat. Im März erschien mit "Circles" der zweite Longplayer, mit dem die Band den eingeschlagenen Weg konsequent weiter geht. Inwieweit es damit zu Chartsehren gelangt hat, verrät Wikipedia nicht.
Die Mainstream-Tauglichkeit kann man Band und Album aber nicht abstreiten. Würden JENIX nicht auf Englisch, sondern auf Deutsch singen, so würde man sie automatisch in eine Schublade mit Juli, Silbermond und Co. stecken, so jedoch hebt man sich zumindest ein bisschen ab. Einen wirklich eigenen Sound fabrizieren JENIX dabei aber auch nicht, denn der gut gemachte, eingängige Pop-Rock, bei dem kein Lied über vier Minuten lang sein darf, klingt eben genau so, wie man es erwarten würde. Sängerin Jenny Böttcher hat dabei eine angenehme Stimme in zumeist mittleren Lagen, wenngleich sie sich in "Love Silent Art" ein paar hohe Kiekser nicht verkneifen kann.
Ansonsten besteht der Sound aus altbekannten Zutaten: leise/laut-Dynamik zwischen Strophen und Refrains, zeitgemäßes Gitarrenspiel mit leichten Indie-Einflüssen und Kehrverse, die schnell ins Ohr gehen. Immer mal wieder trifft man dabei auf ein paar nette Ideen wie das markante Arrangement des Titeltracks, die gelungene Akustikgitarre bei "Did You Ever Wonder" oder die melancholischen U2-/Coldplay-Licks im tanzbaren "40 Days". Ist die erste Albumhälfte dabei noch vergleichsweise rockig gehalten, setzt man in der zweiten verstärkt auf Poppigkeit, lässt dazu Elektronik und 80er-Pop einfließen.
FAZIT: Ordentlich gemachter Poprock für die Massen, der jedoch Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert vermissen lässt. Tut nie weh und begeistert nie.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.06.2014
Tobias Krostack
Jenny Böttcher
Ferdinand Hepper
Jan Linke
Jnx Records/Rough Trade
36:55
07.03.2014