Die Russen KALUTALIKSUAK legen mit diesem Konzeptalbum ihr zweites abendfüllendes Werk vor, ein buntes Konglomerat aus Dada-Gesang und Psychedelic Rock, der nahezu alle Spielarten zeitgenössischer Musik umfasst, seien es Funk und Fusion oder klassischen Hard Rock und poppige Momente. Mit E-Piano, Fuzz-Gitarren und Flötentönen gespickt ist "Death Of An Alpinist" keine glattweg einfache Angelegenheit, bereitet aber umso länger Freude, sobald man sich darin zurechtgefunden hat.
Die Kernstücke "Hard Climbing" und "Buried Horizons" veranschlagen jeweils über 20 Minuten und sind nicht gefeit vor improvisatorischen Längen. Einmal mehr besticht die hohe Musikalität der Macher, was man allen Unkenrufen zum Trotz von russischen Traditionalisten fast schon gewohnt ist. Die Scheibe erzählt eine Geschichte, die sich dank der fabelhaften Produktion umso besser unterm Kopfhörer entspinnt und einmal mehr von RAIGs geschmackssicherer Gestaltung der optischen Komponente ergänzt wird.
Die übrigen beiden Tracks sind wertvolle, luftigere Farbtupfer zwischen den zwei Mammutstücken: "Shambhala" schielt vom Weltraum aus auf den indischen Subkontinent und tut sich mit einem klaren Motiv schwer, "Not A King" - immer noch zehn Minuten lang, fällt besonders düster aus und setzt vor allem rhythmisch perkussive Akzente, während es auf einen fatal anmutenden Höhepunkt zusteuert - Thema also getroffen.
FAZIT: "Death Of An Alpinist" ist ausdrücklich ein Gesamtwerk und kein Song-Reigen, gehört in Ruhe gehört und bedingt, dass man sich ins Kraut fallenlässt, denn vor allem dort dürften die Einflüsse von KALUTALIKSUAK liegen - und wer fährt diesen schrulligen Stil heute noch, zumal auf so gekonnte Art? Eben, kein Schwein außer russische Überzeugungstäter, die auch über sich selbst lachen können (höre Ende).
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.02.2014
Alexei Ohontsev
Alexander Chuvakov
Alexander Chuvakov
Vladimir Konovkin
Sergei Titovetz
Alexander Chuvakov (Percussion, Flöte)
RAIG
58:04
14.02.2014