Keine Gesangsexperimente diesmal: KARMA TO BURN sind endgültig zum Duo geschrumpft und behelfen sich nur live eines Bassisten, um ihren gezielt komponierten Instrumental-Stoner (vielleicht ein wenig eng gefasst, aber der Begriff trifft die Musik der Band immer noch am besten) auch auf der Bühne unters Volk zu bringen. "Arch Stanton" bietet keinerlei Überraschungen, aber auch keine derben Ausfälle.
Sobald das Grundprinzip eines Stücks etabliert ist, ändert sich nicht mehr viel, sodass "Arch Stanton" insgesamt ein Stück weit vorhersebar bleibt, aber die Stücke unterscheiden sich jeweils hinreichend voneinander, sei es der treibende Swinger "Fifty Seven" vom schleppend bis schwebenden "Fifty Six", der stampfende Groover "Fifty Five" vom dringlichen Ohrwurm "Fifty Three" oder das schroff repetitive "Fifty Five" vom walzenden "Fifty Eight"
Einen getragenen Ausreißer (auch titeltechnisch, denn die 22 war auf "Almost Heathen", die 24 auf "Appalachian Incantation" vertreten) stellt "Twenty Three" dar, doch ruhige Parts sind dünn gesät - der einzige Pferdefuß eines mit starkem Gitarren- und Bass-Sound ausgestatteten Albums, das mit dem abschließenden "Fifty Nine" mit Western-Intro einen vorhersehbaren Höhepunkt erfährt.
FAZIT: Tagesordnung im Hause KARMA TO BURN - spannend ist die Band längst nicht mehr, aber die rigoros aufs Ziel hin geschriebenen Instrumentalstücke der beiden Herren besitzen weiterhin Charme. Um ihre mutmaßliche Genialität zu begreifen, muss man vermutlich den Vorreiterstatus als Bonus hinzurechnen. Machen wir hier aber nicht.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.08.2014
William Mecum
William Mecum
Evan Devine
FABA & Deepdive / H'Art
37:28
15.08.2014