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LRS: Down To The Core

Stil: AOR

Cover: LRS: Down To The Core

Ganz ehrlich: Die Nennung von „Frontiers Records“ und „Alessandro Del Vecchio“ im Promozettel, gepaart mit den ersten 15 Sekunden des Openers „Our Love To Stay“, trugen nicht direkt dazu bei, eine Spannungshaltung gegenüber „Down To The Core“, dem Debüt von LRS, aufzubauen – das klang doch alles viel zu sehr nach 08/15-Standard-AOR aus dem Baukasten des viel beschäftigten Songwriters, Produzenten und Keyboarders Del Vecchio.

Doch nach diesen ersten 15 Sekunden wendet sich tatsächlich das Blatt – und das liegt in erster Instanz an Sänger Tommy La Verdi, der, anders als viele andere AOR-Sänger, eine gewisse Portion Dreck in seiner Stimme hat, nicht nur schmeicheln kann, sondern auch schmirgeln. Nun werden auf den zwölf Debütsongs dieses Projekts keine Härterekorde gebrochen, sondern wie gehabt 80er-Jahre Reminiszenzen an Größen wie JOURNEY und FOREIGNER geschmiedet, doch das Organ von La Verdi macht eben den Unterschied zu anderen Frontiers-Veröffentlichungen aus.

Dazu kommt, dass LRS sich nicht ausschließlich auf die Songwritingkünste Alessandro Del Vecchios verlassen, sondern auch eigene Stücke einbringen. So kommt es, dass „Down To The Core“ doch ein gutes Stück individueller klingt als die italienischen Fließbandproduktionen der letzten Monate. Am besten tönen LRS dann, wenn sie flotter zu Werke gehen und das Ganze mit hymnenhaften Refrains anreichern – wie etwa im famosen „Living 4 A Dream“. Unterm Strich hätten es zwei, drei Balladen weniger auch getan, doch selbst die akustischen Schlüpferstürmer liegen weitestgehend über dem Durchschnitt.

FAZIT: Wer von den Frontiers-Veröffentlichungen in Sachen AOR in den letzten Monaten ein wenig genervt war, darf aufhorchen: „Down To The Core“ bietet zwar substanziell (natürlich) nichts wirklich Neues, liegt aber dennoch inhaltlich deutlich über dem ansonsten üblichen „solide“ oder „nett“.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.03.2014

Tracklist

  1. Our Love To Stay
  2. Livin’ 4 A Dream
  3. I Can Take You There
  4. Never Surrender
  5. Almost Over You
  6. Shadow Of A Man
  7. Universal Cry
  8. To Be Your Man
  9. Down To The Core
  10. I Will Find My Way
  11. Waiting For Love
  12. Not One Way To Give

Besetzung

  • Bass

    Nicola Mazzucconi, Anna Portalupi, Jamie Browne

  • Gesang

    Tommy La Verdi

  • Gitarre

    Josh Ramos

  • Keys

    Alessandro Del Vecchio

  • Schlagzeug

    Michael Shotton

Sonstiges

  • Label

    Frontiers Records

  • Spieldauer

    57:54

  • Erscheinungsdatum

    21.03.2014

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