Schlagzeuger Dennis Poschwatta, bekannt für fratzenhafte Mimik bei den GUANO APES, legt unter dem Bandnamen LACSON weder sein Solodebüt vor, noch muss er als Zugpferd für gesichtslose Jungmusiker herhalten.
Strippenzieher für den Sound auf „1234567Days“ ist Gitarrist und Sänger Raphael Krauss, der wie die anderen Instrumentalisten viel U2 gehört hat. Dies macht seine Songs zwar noch nicht zu großen Hits, sorgt aber eindeutig für Massen-Appeal. Poschwatta hat das Ding in diesem Sinn produziert, und bringt man die nervige Single 'Hold Me' hinter sich, gefallen vor allem die etwas kantigeren Tracks. 'Cold Ocean' wäre in den Neunzigern ein sicherer Viva-Kandidat gewesen, und zwar ganz ohne Crossover-Versuche; nennt es schlicht Rock, aber sucht keinen Schmutz, dann werden LACSON gefallen.
Der Mittelteil der Scheibe ist mit dem einschmeichelnden Titelstück (Schifferklavier, Baby!), dem treibenden 'Act The Innocent' und dem ruhigen 'You' besonders stark ausgefallen, das Drumherum – zwölf Stücke plus Bonus-Ulk? Es hätten gerne zwei, drei weniger sein können – nicht gerade schlecht, aber auch ein Stück weit austauschbar.
FAZIT: Gerade in LACSONs Schweizer Heimat gibt es verwegenere Truppen, aber wer eher dem Mainstream zugetan ist, darf sich hieran gütlich tun.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.02.2014
Beat Diesel
Raphael Krauss
Godi Hildmann, Raphael Krauss
Dennis Poschwatta
Monster / SPV
54:34
21.02.2014