Muss ziemlich scheiße im österreichischen Graz sein, wenn man die Angepisstheit, mit der LIFE CRIME zu Werke gehen, als Maßstab nimmt. "Ordinary Madness Excess" ist das erste Album dieses Trios, das auf einen Bass verzichtet und in knapp 24 Minuten 14 Songs herunterholzt. Dürfte also recht klar sein, was einen hier erwartet, nämlich Grindcore mit einer fetten Hardcore-/Punk-Schlagseite.
Wie viele andere Bands des Genres, haben sich auch LIFE CRIME das DIY auf die Fahnen geschrieben. Was allerdings dafür sorgt, dass der Sound von "Ordinary Madness Excess" nicht nur ganz schön dreckig und roh ausgefallen ist, sondern auch zeigt, dass man hier noch ein bisschen Nachhilfe gebrauchen könnte. Im Grunde genommen klingt das Album sogar eher mies, was jedoch ganz gut zum asseligen Geprügel passt. Peter C. Gigerl schreit, brüllt und kotzt sich förmlich die Seele aus dem Leib und man hat den Eindruck, als hätte er bei den Aufnahmen ordentlich einen im Tee gehabt. Das Songmaterial kann man durchaus als ein bisschen eintönig bezeichnen, weil es aber hektisch und krachig ist, hat es in Kombination mit der Geschwindigkeit, mit der man sich durchprügelt, eine durchaus aufstachelnde Wirkung. Vor dem geistigen Auge sieht man die Band in ihrem versifften Proberaum oder auf einer kleinen Bühne im schmuddeligen Club förmlich ausrasten, was für die Energie spricht, die das Album ausstrahlt. Und so macht "Ordinary Madness Excess" trotz der Unausgegorenheit beim Sound spätestens beim zweiten Durchlauf ziemlich viel Spaß.
FAZIT: Dreckig, aggressiv und irgendwie schön asozial.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.04.2014
Peter C. Gigerl
Michael Fabian, Peter C. Gigerl
Claudio Petric
Unundeux/Cargo
23:51
25.04.2014