Die britische Presse überschlägt sich ja momentan geradezu, wenn es um das LONELY THE BRAVEs Debüt „The Days War“ geht. Aber Musik ist Geschmackssache und muss zudem den Hörer im richtigen Moment im richtigen Gefühl erwischen, um als außergewöhnlich wahrgenommen zu werden.
Und genau das gelingt LONELY THE BRAVE nicht, zumindest beim Rezensenten. In bestimmt 25 verschiedenen Situationen ausprobiert, immer drei, vier gute Songs ausgemacht und viel beliebiger Alternative Rock, die komplette Begeisterung für die Band blieb leider aus.
In den guten Momenten erinnern LONELY THE BRAVE an den Sound der Achtziger, mal ein klein wenig an die damals großartigen THE ALARM, mal an die damals noch erträglichen U2, aber oft klingt die Band zwar gut durchdacht und tiefgründig, lässt jedoch das lodernde Feuer vermissen. Der Grundtenor von „The Days War“ ist melancholisch, häufig episch, der Gesang von David Jakes klar und auf Dauer des Albums ein wenig abwechslungsarm, nach der Hälfte der Tracks weiß man, wie der Hase läuft, aber er schlägt einfach zu wenig Haken. Vielleicht hätte die Band einfach den einen oder anderen Filler weglassen sollen und nicht eine Dreiviertelstunde ausfüllen sollen.
FAZIT: Leider keine Hand voll gute Songs und viel durchschnittliches Material liefert der Fünfer aus Cambridge hier ab. In den Achtzigern wäre Begeisterung gerechtfertigt gewesen, heute aber nicht mehr.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.09.2014
Andrew Bushen
David Jakes
Mark Trotter, Ross Smithwick
Gavin Edgeley
Sony Music
43:29
28.08.2014