Ein kurzes Chor-Intro, und sie ist zurück, die Metal-Band aus dem Heidepark Soltau. Wobei LORDI nicht wirklich weg waren, ihr letztes Album erschien letztes Jahr. Man bekommt bloß nichts mehr von ihnen mit. Ist anscheinend nicht der Sound der Stunde, wobei "Scare Force One" Lust macht, sich die Band mal live zu geben, denn es ist ein solides Album geworden. Dass darauf alles beim Alten ist, dürfte niemanden überraschen. LORDI gibt es seit 22 (!) Jahren, die ändern ihren Sound nicht mehr. Wer die früher schon scheiße fand, findet hier keinen Grund, seine Meinung zu ändern.
Wie immer bei LORDI gibt es auch diesmal Songs, die so unfassbar klebrig sind, dass Schlager-Wettbewerbe naheliegender sind als Metal-Festivals ("Send in the Clowns", "Monster Is My Name"), von den dämlichen Texten ganz zu schweigen. Andere Nummern dagegen sind die reinsten Abrissbirnen geworden: "Scare Force One" ist ein starker Einstieg, der gegen Ende nochmal krass aufdreht, darauf folgt dann direkt das zappelige "How to Slice a Whore" und spätestens beim wahnwitzig eingängigen "Nailed by the Hammer of Frankenstein" tobt der Saal. Nicht alle Songs sind so gnadenlose Spaßraketen, aber es ist auch keiner dabei, der dieser Band nicht würdig wäre. Als LORDI darf man sich eben ein bisschen mehr erlauben als andere.
FAZIT: LORDI bleiben LORDI. Flach? Ja. Albern? Auch. Scheiße? Auslegungssache. Auf "Scare Force One" gibt es einige Knaller – wer nicht mitfeiern will, muss ja nicht.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.10.2014
OX
Mr. Lordi
Amen
Hella
Mana
AFM Records
48:02
31.10.2014