Auf ihrem neuen Album haben LOS LONELY BOYS mit findigen Songwritern zusammengearbeitet, unter anderem Matthew Gerrard, Keith Harris (BLACK-EYED PEAS) sowie Raul Pacheco von den tollen OZOMATLI, und eine im besten Sinn kommerzielle Demonstration dessen vorgelegt, was herauskommt, wenn mit allen Wassern gewaschene Musiker und Komponisten zuerst ihr Herz sprechen lassen und dann Handarbeit als Pflichterfüllung leisten.
Die grundlegende Mischung des Trios, Blues und Soul zu etwa gleichen Teilen wie im emblematischen "So Sensual", bleibt weiterhin erhalten, doch vor allem Reggae-Elemente kommen verstärkt zum Einsatz, speziell im fantastischen Mainstream-Versuch "Give A Little More", beim lockeren "See The Light" und während des akustisch geprägten "It’s Just My Heart Talkin’", was den Groove von LOS LONELY BOYS noch vielfältiger macht.
Ferner verbreitet die Combo dezent medierranes Flair, kokettiert mit Cajun und dem neuen Zeug von Carlos Santana ("Don't Walk Away" hätte ihm zu Chart-Ehren verholfen), aber bei alledem klingt "Revelation" kein bisschen überproduziert oder auf eine Zielgruppe zugeschnitten. Die Macher haben hörbar Bock auf Funk ("Can't Slow Down"), lakonische Balladen ("The Greatest Ever") und gepfefferten Hard Rock ("Rule The World"), sind also keine "Yes we can" Typen, die den Musikmarkt mit ihren Setzkasten-Beiträgen ersticken, nur weil sie ihre Arbeit schulmäßig gelernt haben.
FAZIT: Super Songs, tolle Produktion, noch bessere Umsetzung und - am besten - viel Seele ... LOS LONELY BOYS gefallen auf "Revelation" durchweg und müssten eigentlich mit jedem (!) dieser Stücke in den qualitätsbewussten Radioshows auf dieser Welt laufen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.07.2014
Jojo Garza, Henry Garza
Ringo Garza
Blue Rose / Soulfood
42:36
27.06.2014