Türkische Heavy-Metal-Bands zählen – obwohl mittlerweile einige gutklassige Vertreter auch außerhalb ihres Landes zumindest Beachtung finden – immer noch zu den Exoten. LOSTPRAY schielen mit ihrem in Eigenregie und nur digital veröffentlichten Debüt „That’s Way“ musikalisch Richtung Mainstream – und die Tatsache, dass neben türkischen auch noch ukrainische Musiker mitmischen, sorgt für weitere Exotenboni.
Allerdings wäre, ehrlich gesagt, „That’s Why“ ohne diesen Exotenbonus vermutlich ein ziemliches Stück Durchschnittsmetal. Musikalisch hat das Quartett fraglos METALLICA als erstes Vorbild, und zwar die METALLICA zwischen dem schwarzen Album und „Reload“. Sänger Tufan Cigdem klingt mehr als einmal nach einem James Hetfield im Mittelalter; musikalisch lässt die erfolgreichste Metalband dieses Planeten ebenso häufig grüßen. Eine Scheibe Alternative Metal und eine Prise Modern Rock sind die weiteren Zutaten zu „That’s Why“, das trotz fraglos vorhandener musikalischer Qualität am Ende des Tages nicht mehr als Durchschnittsware darstellt und zu selten wirklich mitreißt, ohne erkennbaren Höhepunkt einfach nur ein wenig dahinplätschert.
FAZIT: Gute Ansätze sind zweifelsohne vorhanden, doch zum großen Durchbruch dürfte es für LOSTPRAY noch nicht kommen – dafür reicht dann selbst der Exotenbonus nicht aus.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.09.2014
Vyacheslav Babienko
Tufan Cigdem
Burak Gundogdu, Tufan Cigdem
Nikolay Dovdopolov
Eigenveröffentlichung
41:20
26.09.2014