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Lucifer Was: Dies Grows

Stil: Progressive / Classic / Doom / Folk Rock

Cover: Lucifer Was: Dies Grows

Jede Wette wäre ich eingegangen, dass LUCIFER WAS aus England stammen. Falsch gedacht: Die Band, die sich bereits 1970 zusammenfand, lange Jahrzehnte nur sporadisch in Erscheinung trat, stammt aus dem norwegischen Oslo, klingt aber britischer als so manche britische Band.

Auf „Dies Grows“ verschmelzen LUCIFER WAS großartigen Progressive Rock, düsteren Classic Rock, Doom und Folk zu einem höchst eigenständigen Gebräu. An mancher Stelle lugen die essenziellen Frühwerke BLACK SABBATHs um die Ecke, um nur wenige Sekunden später von JETHRO-TULL-Anwandlungen die Flötentöne beigebracht zu bekommen. Dann wieder atmet die Gitarre den 70er-Jahre-Spirit von DEEP PURPLE oder LED ZEPPELIN, unterstützt von einer fetten Hammond-Orgel.

All das klingt nach einer recht wirren Aneinanderreihung unterschiedlicher Stile, doch am Ende klingt „Dies Grows“ wie aus einem Guss. Egal, ob man in progressiven Gefilden will umherjammt, düstere Stimmung transportiert („Afterlife“) oder mal eben eine der großartigsten Rock-Hymnen des Jahres kreiert („Silver Spoon“) – LUCIFER WAS treffen immer den richtigen Ton, schaffen den schweren Spagat aus Anspruch und Eingängigkeit, aus Theatralik und Schlichtheit, aus ausufernden Songkonstruktionen und Kompaktheit.

FAZIT: Nicht aus England, aber besser als nahezu alles, was aus England in diesem Jahr kam – „Dies Gross“ sollte auf jedem Einkaufszettel stehen, wenn man auch nur ein bisschen mit der Musik der 70er-Jahre anfangen kann.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.09.2014

Tracklist

  1. Afterlife
  2. The Devil Is The Boss Animal
  3. Crazy World Turns To Me
  4. I'm Cornered
  5. I Am Outside
  6. Glass Shoe
  7. Silver Spoon
  8. From Behind Everybody's Blind
  9. DiesGrows
  10. Yellow House

Besetzung

  • Bass

    Einar Bruu

  • Gesang

    Jon Ruder, Thore Engen, Deb Girnius

  • Gitarre

    Thore Engen, Andreas Sjo Engen, Freddy Lindquist

  • Keys

    Freddy Lindquist

  • Schlagzeug

    Rune Engen

  • Sonstiges

    Deb Girnius (Flöte), Arne Martinussen (Orgel),

Sonstiges

  • Label

    Transubstans Records

  • Spieldauer

    41:07

  • Erscheinungsdatum

    12.09.2014

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