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Lucinda Williams: Down Where The Spirit Meets The Bone

Stil: Country-Blues-Soul-Roots-Rock

Cover: Lucinda Williams: Down Where The Spirit Meets The Bone

“Down Where The Spirit Meets The Bone” ist die dreizehnte Veröffentlichung in LUCINDA WILLIAMS‘ langer Laufbahn, von zahllosen Gastauftritten abgesehen, und ihr erstes Doppel-Album (bzw. auf Vinyl als Dreierpack). Über hundert Minuten Musik mit einer hervorragenden Dramaturgie: Je weiter das Werk voranschreitet, umso besser wird es.

Dabei beginnt das Album mit dem treffenden Titel bereits leise aber eindringlich. „Compassion“ ist ein nachdenkliches Mantra, geprägt von spartanischer, akustischer Gitarrenbegleitung und WILLIAMS brüchiger wie flehentlicher Stimme (basierend auf einem Text ihres Vaters Miller Williams). Geht über in das rockige „Protection“, das bereits die Obergrenze an Härte auf “Down Where The Spirit Meets The Bone” definiert. Kräftig, bei mittlerem Tempo, das selten anzieht und um die Wirksamkeit von Pausen weiß. LUCINDA WILLIAMS spielt eine eigene Melange aus Country, Blues, Roots-Rock und Soul.

Songs, die von Verlust handeln, von Angst und dem Verlorensein, in desaströsen Beziehungen oder zwischen Stacheldraht, im Angesicht von Kriegen privater und öffentlicher Natur; „Something Wicked This Way Comes“ – Country Noir, düster und ergreifend, ein weiterer „Cold Day In Hell“. Musikalisch entsprechend umgesetzt von exzellenten Musikern (u.a. Bill Frisell, Tony Joe White und Jakob Dylan).
Das hat manchmal echtes Hitpotenzial wie beim melodischen „Burning Bridges“ oder dem selbstbewusst-packenden „Foolishness“, ohne je in anbiedernde Plattitüden zu verfallen. LUCINDA WILLIAMS bleibt originär und originell.

Die zweite Scheibe hat weitere Highlights zu bieten, unter anderem den schleichenden Blues mit creepy Orgelbegleitung „Something Wicked This Way Comes“, den spirituellen Country-Sog „Big Mess“, das soulige Flehen „One More Day“ und die einzige Coverversion, eine fast zehnminütige Interpretation von J.J. CALEs „Magnolia“ als krönenden Abschluss eines hervorragenden Werks.

FAZIT: Fünfunddreißig Jahre nach ihrem Debüt hat LUCINDA WILLIAMS den langen Atem für ein Doppelalbum, das zu keiner Zeit langatmig ist. Ein einprägsames, nachtschattiges Werk, verführerisch, verletzlich und gleichzeitig kraftvoll; beseelte Botschaften von “Down Where The Spirit Meets The Bone”.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.10.2014

Tracklist

  1. CD 1:
  2. Compassion
  3. Protection
  4. Burning Bridges
  5. East Side Of Town
  6. West Memphis
  7. Cold Day In Hell
  8. Foolishness
  9. Wrong Number
  10. Stand Right By Each Other
  11. It’s Gonna Rain
  12. CD 2:
  13. Something Wicked This Way Comes
  14. Big Mess
  15. When I Look At The World
  16. Walk On
  17. Temporary Nature (Of Any Precious Thing)
  18. Everything But The Truth
  19. This Old Heartache
  20. Stowaway In Your Heart
  21. One More Day
  22. Magnolia

Besetzung

  • Bass

    Davey Faragaher

  • Gesang

    Lucinda Williams, Jakob Dylan

  • Gitarre

    , Bill Frisell, Tony Joe White, Stuart Mathis

  • Keys

    Ian McLagan

  • Schlagzeug

    Pete Thomas

  • Sonstiges

    Einige

Sonstiges

  • Label

    Highway 20 Records/Alive

  • Spieldauer

    CD1: 47:50 /CD2: 55:29

  • Erscheinungsdatum

    26.09.2014

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