Würde man CELTIC FROST (bzw. TRIPTYKON) Valium verabreichen und sie unter fünf Tonnen Friedhofserde begraben, dann würde etwas wie die Musik von LURK an die Oberfläche blubbern. Die vier Finnen spielen Death Doom, der so beschwingt daher kommt wie eine Panzerkolonne.
Dank einer gewissen Dramatik, die vor allem durch die kräftigen Vocals entsteht, ist das nicht frei von Charme. LURKs Shouter K. Koskinen klingt am ehesten wie GOREFESTs Jan-Chris de Koeijer, teilweise auch wie Jeff Walker von CARCASS. Aber eine fähige Stimme macht noch kein gutes Album. Das war auf LURKs selbstbetiteltem Erstling anders, da hat die Band das Gaspedal zumindest mal angetippt, wenn auch nie durchgedrückt. "Kaldera" hingegen ist laaaaangsam. Und schweeeeer.
Manchmal lässt sich etwas wie ein Song erahnen, etwa beim erwähnten "Below Flesh" oder auf "Rest Unitaries", es kommt vereinzelt auch zu Gefühlsausbrüchen ("Cutting"). Die meiste Zeit wünscht man sich aber, LURK würden mal aus’m Arsch kommen, sich einen Ansatz von Melodie oder eine Spur Geschwindigkeit mehr trauen, anstatt Musik aufzunehmen, die sich nur mit zwei Gramm Dope im Hirn genießen lässt. "Kaldera" hat wenig Struktur, kaum Erhabenheit, keine fesselnden Momente. Das machen andere besser (AHAB und Konsorten).
FAZIT: Hier ist nicht viel zu holen.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.01.2014
E. Nurmi
A. Pulkkinen, K. Koskinen
A. Pulkkinen
K. Nurmi
Doomentia Records
45:33
24.01.2014