Corpsepaint und Nieten reichen MALHKEBRE nicht. Sie wollen richtig böse und gruselig aussehen. Auf ihrem Bandfoto hocken sie daher nackt vor einem Altar, die Körper mit Blut und merkwürdigen Symbolen beschmiert. Damit tänzeln sie, ganz Black Metal-typisch, am schmalen Grad zwischen Lächerlichkeit und Schrecken entlang.
Das gleiche gilt für das Debütalbum "Revelation". Eher lächerlich ist der starke Akzent von Frontmann Eklezjas'Tik Berzerk, wenn er Dinge sagt wie: "We must secure extinction of all the people, and painful death to the children" (eine Verzerrung des Neonazi-Mottos "Fourteen Words"). Das Bemühen von MALHKEBRE, um jeden Preis zu schocken und zu verstören, wirkt bisweilen wie das Gezeter eines Kindes, das unbedingt Aufmerksamkeit braucht.
Andererseits gibt es auch Momente, in denen offen bleibt, ob es MALHKEBRE um plumpe Provokation geht oder ob sie wirklich einen Dachschaden haben. Ihr Album ist eine schwarze Messe mit Tobsuchtanfällen, fremden Zungen und ungezügelten Riff-Attacken. Eklezjas'Tik brüllt seine Verwünschungen und Beschwörungen mit einer solchen Leidenschaft heraus, dass ihm vielleicht tatsächlich ein Dämon im Leib steckt. Die Musik dazu ist ein Gewitter ohne erkennbare Struktur, vergleichbar mit MAYHEMs "Ordo ad Chao" (2007).
Leider mangelt es dem Schreihals bei allem Wahnwitz an Talent. Seine Musiker haben nach zwei Songs alles gesagt. Mit ihrem Nackidei-Bild, ihrem Pfui-Albumcover und ihrer zur Schau getragenen Exzentrik versprechen MALHKEBRE also mehr, als sie einhalten können. Ein bisschen wie Glenn Danzig, der den geilen Max gibt und von einer Schelle zu Boden geht.
FAZIT: Diese Franzosen wollen die Heftigsten sein, aber sie müssen noch ein bisschen trainieren. Im Bereich des Psycho-Black Metals ist die Konkurrenz nicht klein. Bekloppt sein allein reicht nicht.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.04.2014
Kristik A.K
Eklezjas'Tik Berzerk
Messiatanik Armrek
Shamaanik B.
I, Voidhanger Records
38:00
02.05.2014