MARATHONMANN waren einer der vielversprechendsten Newcomer des vergangen Jahres und erzielten mit ihrem Debütalbum "Holzschwert" mehr als nur einen Achtungserfolg. Pünktlich zur Tour mit JENNIFER ROSTOCK legen die Münchener nun mit der EP "Kein Rückzug Kein Aufgeben" nach.
Darauf gibt es einen brandneuen Song, drei Akustikversionen von "Holzschwert"-Songs sowie drei Überbleibsel aus den Aufnahmesessions zum Debüt zu hören. "Wo ein Versprechen noch was wert ist" ist der neue Song und eröffnet die 26 Minuten. Die Nummer fügt sich nahtlos an das Material vom Debüt an, eine eingängig-melancholische Uptempo-Nummer mit eindringlichem Text und einprägsamem Refrain. Gewohnt stark! Bei den drei Akustikversionen muss man sich zunächst ein bisschen an den Gesang gewöhnen, denn die rau-markante Stimme wirkt im sparsamen Arrangement zunächst ein bisschen zu präsent und fast schon zu krass. Die Songs funktionieren ansonsten auch in diesem Gewand prima, am besten beim Hit "Die Stadt gehört den Besten", dessen "No retreat and no surrender"-Textzeile der EP den Titel gibt.
Die drei Songs, die aus den Debütsessions noch übrig sind, fallen im Vergleich zum übrigen Material, das man von MARATHONMANN kennt, leicht ab, weshalb sie wohl auch nicht auf dem Album gelandet und damit eher ein Bonus für die Fans sind, die alles kennen möchten. Hier schimmern die Hardcore-Wurzeln teilweise stärker durch ("Veränderungen"), während "Camera Obscura" gewohnt düster ist, die Songs sind aber alle drei nicht so zwingend, wie man es ansonsten von der Band kennt.
FAZIT: Mit dem Album ist man natürlich besser bedient, trotzdem ist "Kein Rückzug Kein Aufgeben" kein Versuch, noch schnell ein paar Euro einzuheimsen, sondern ein weiterer Beleg für die Klasse der Band, der nur als Download und auf Vinyl erhältlich ist.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.02.2014
Michael Lettner
Michael Lettner
Robin Konhäuser ,Christian Wölk
Marcel Konhäuser
Century Media/EMI
26:04
17.01.2014