Nichts Neues aus dem deutschen Gothic-Sektor: Oberflächen und Hemdsärmeligkeit sind zwei Schlagworte, die auch trefflich auf MUNDTOTs zweites Album zutreffen, dessen Songs gleich nach jenen von MONO INC. die Dorfdiskos in Dunkeldeutschland in Wallung bringen dürfen ... den Rest der Nation aber tunlichst verschonen sollten.
Die Münchner spielen im Grunde genommen Nullachtuffzehn-Rocksongs ("Regen", "Wintersturm"), die rein gar nichts aussagen, weder musikalisch noch inhaltlich mit ihren pseudo-hochtrabenden Texten ("Xenophobie"), und verbrämen sie mit etwas unbeholfener Elektronik. "Schönster Traum" oder "Haltet die Welt an" tönt dann nach RAMMSTEIN für die Armenspeisung, und die fast schon an Hardcore gemahnenden Gang-Shouts hier und dort passen hinten wie vorne nicht.
Keksdosen-Synthesizer spielen die einfältigsten Tonfolgen seit langem, und für die Ballade "Schwarz/Weiß" hätte sich Falco geschämt, zumal Tino ein sehr schlechter Rapper ist. Wie kann man mit so wenig Talent nur so selbstbewusst sein (als Band) und als Label bloß so betriebsblind? Angesichts dieser akustischen Nullnummer und ihrer Erbauungslyrik ("Wir laufen, bis der Letzte sich ergibt") kapituliert dieser Rezensent gerne sofort.
FAZIT: "Irgendwo, irgendwann werden wir uns wiedersehen, irgendwo im Nirgendwo werden wir uns gegenüberstehen." Bitte nicht. Die Ananas im Digipak spricht Bände.
Punkte: 3/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.04.2014
Tino
Tino
Cesco
Flo
Echozone / Soulfood
42:14
17.04.2014