Was passiert, wenn man alte IN FLAMES mit alten NIGHTWISH kreuzt, zeigen NOTHGARD auf ihrem zweiten Album „Age Of Pandora“: Melodischer Death Metal trifft hier auf ausufernden Bombast.
Die Tatsache, dass die Band gleich drei Gitarristen an Bord hat, ist ein Indiz dafür, dass man es an mancher Stelle schlichtweg übertreibt. NOTHGARD klingen dann am besten, wenn sie relativ straight mit tiefer gestimmten Gitarren und keifenden Vocals metzeln – leider wird viel zu häufig mit wirren Keyboardkaskaden und flauschigen Soundteppichen die Musik der Dynamik beraubt; die eingestreuten Melodien sind oftmals viel zu aufdringlich – was aber die erweiterte Pagan-und-Folk-Metal-Zielgruppe, die mit Methorn vor der Bühne feiern will, vermutlich nicht stören wird. Wer also Aufnäher von Bands wie CHILDREN OF BODOM, FINNTROLL oder EQUILIBRIUM – wo Sänger Dom R. Crey mittlerweile als Gitarrist tätig ist – auf seinem Wacken-Rucksack hat, der wird „Age Of Pandora“ vermutlich einiges abgewinnen können.
FAZIT: Technisch und handwerklich gibt’s an NOTHGARD nichts auszusetzen; die Jungs beherrschen ihre Instrumente, wollen allerdings zu oft zu viel. „Weniger ist mehr“ ist ein abgedroschener Spruch, aber auf „Age of Pandora“ trifft er hundertprozentig zu.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.09.2014
Vik S.
Dom R. Crey
Daniel K., Dom R. Crey, Skaahl
D. Ziegler
Trollzorn
49:14
12.09.2014