NUCLEARHAMMER wollen so abweisend und feindselig wie möglich klingen und führen daher die Vorarbeit von obskuren Rumpel-Combos wie BLASPHEMY, BEHERIT und VON auf die Spitze. Gleich der erste Track "Multi-Dimensional Prism of Black Hatred" stellt den Hörer auf die Probe: Bist du stark genug, um neun Minuten Soundbrei zu ertragen? Denn die Nummer besteht aus wenig mehr als einem Endlosriff, das als tiefes Rauschen im Hintergrund zu hören ist, einer hier und da aufjaulenden Leadgitarre und unverständlichem Krächzen. Darauf folgen dann sekundenlange Schnipsel von Weltraumgeräuschen, bevor "Nuclearhammer" das Gekloppe wieder aufnimmt.
Das hat was, in seiner Kompromisslosigkeit, und entwickelt stellenweise eine große Intensität. Weil aber inzwischen eine ganze Menge Bands ähnlich unterwegs sind, zum Beispiel TEITANBLOOD und ANTEDILUVIAN, ist es nichts Besonderes, es wirkt sogar ein bisschen bemüht. Dieser Eindruck ist vielleicht falsch, vielleicht leben und lieben die vier Mitglieder von NUCLEARHAMMER den Sound von "Serpentine Hermetic Lucifer" mit jeder Faser ihres Körpers und das Album hätte nicht anders ausfallen können, weil es eine göttliche, Verzeihung: satanische Eingebung war. Vielleicht denkt sich die Band aber auch möglichst kryptische Songtitel aus und rumpelt strukturlos vor sich hin, um total necro und mega evil zu klingen, weil alles andere hieße, sich Trends anzubiedern. In Underground-Kreisen gilt das ja schon als intellektuell. Diese Interpretation drängt sich hier geradezu auf, vor allem, weil keine eigene Idee dabei ist.
FAZIT: Rumpeliger Black Death aus Rumpelhausen. Maximalkultig oder angestrengt garstig? Ansichtssache.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.10.2014
Abyssious
Axaazaroth, Doomhammer, Impugnor
Doomhammer, Impugnor
Axaazaroth
Nuclear War Now! Productions
44:26
26.10.2014