OPTIMIST sind die Nachfolgeband der verblichenen END OF DAYS aus Bottrop. Trotz des Bandnamens ist die Musik des Quartetts aber alles andere als positiv, man verfolgt die Hardcore-/Death-Metal-Schiene des Vorläufers weiter, agiert inzwischen aber mit deutschen Texten. Dass man die angesichts der Röchelgrowls à la OBITUARY nur stellenweise versteht, liegt in der Natur der Sache, aber stört nicht weiter.
Zwölf Songs bolzt man in wenig mehr als einer halben Stunde herunter und dabei setzt man auf Arrangements, die so simpel wie auch effektiv und wirkungsvoll sind. Immer wieder wagt man innerhalb der Songs fliegende Wechsel zwischen Old School Death Metal und Hardcore, ohne dass die Durchschlagskraft der Stücke darunter leiden würde. Der rohe Sound ist mehr Todesblei als alles andere, dafür schmeißt man immer wieder kraftvolle Hardcore-Grooves ein. Der Death Metal-Anteil variiert zwischen schleifend-walzend und stumpf prügelnd, gelegentlich Grindcore-Ausflüge inbegriffen. Angesichts der verwendeten Elemente ist es kaum verwunderlich, dass "Entseelt" per se schon mächtig aggressiv klingt, brutale Songs wie "Ohne Substanz" oder das trotzdem melodischste Stück "Nie genug" setzen dabei nochmal einen drauf. Wie geschickt OPTIMIST Hardcore und Death Metal vermengen, machen besonders "Dämmerung" und "Befreiung" deutlich, während das coole "Ungebrochen" und das punkigere "König Gier" am Ende noch ein bisschen straighter nach vorne ballern.
FAZIT: Starke Comeback-Scheibe für die vier Bottroper Rabauken.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.04.2014
Micha
Kevin
Sascha
Frank
BDHW/Soulfood
31:03
14.02.2014