Thrash Metal begnügt sich heutzutage oftmals mit dem reinen Zitieren der Vergangenheit oder dem hemmungslosen Herunterrattern von ultrahochglänzend polierten Riffs. Will sagen: Zwischen kultischer Verehrung von Bands wie METALLICA, KREATOR oder SLAYER auf der einen Seite und modern produzierten Sägewerken wie (an dieser Stelle bitte die Lieblings-Gesichtslos-Thrashband eintragen) gibt es nur wenig.
PARANORM sind eine der wenigen Bands, die zwischen diesen beiden Extremen steht. Die Schweden haben mit „The Edge Of Existance“ ihre zweite EP veröffentlicht, die auf der einen Seite die wüste und räudige, ursprüngliche Seite des Thrash Metal besitzt, auf der anderen Seite aber auch nachvollziehbare Melodien beinhaltet und auf anspruchsvollen Arrangements basiert. Sänger Markus Hiltunen liegt stimmlich nicht ganz weit weg von KREATORs Mille Petrozza, die eine oder andere Melodie erinnert an das jüngste Werk der Altessener Legende, manches Break lässt Erinnerungen an die Vorzeige-Prog-Thrasher CORONER aufleben, härtetechnisch lugt man gar manches Mal in die Endphase von DEATH – ein durchaus seltener Mix, der aber in sich stimmig klingt und durchaus Laune macht.
FAZIT: Thrash zwischen aggressiv und progressiv, zwischen melodisch und mitreißend – „The Edge Of Existence“ ist ein gelungener Brückenschlag zwischen alter Schule, neuer Schule und weiterführender Schule. Beim nächsten Mal gerne auf Albumlänge.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.05.2014
Marcus Blom
Markus Hiltunen
Fredrik Kjellgren, Markus Hiltunen
Karl Askebro
Eigenvertrieb
25:25
11.02.2014