Wer auf Schubladendenken steht, der dürfte mit „Break All Chains“, dem Debüt der italienischen Nachwuchscombo PLEONEXIA, relativ wenig anfangen können. Denn die Turiner, erst 2012 gegründet, nennen ihren Stil „Philosophic Metal“ – und schnüren hinter dieser hochtrabenden Bezeichnung eine ganze Menge unterschiedlicher Stile zusammen.
Die Hauptzutat ist klassischer, traditioneller Heavy Metal, der seine Wurzeln vor allen Dingen auf der britischen Insel besitzt: Rasante Riffs, melodische Leads und die klare Stimme von Sänger Michele Da Pila verraten die Zuneigung zur NWOBHM. Dazu gesellen sich allerlei Schwenker rechts und links des traditionellen Weges: Die teilweise dominanten Keyboardpassagen und hymnischen Mitsingrefrains erinnern dezent an Bands des Neo-Power-Metals; dass man gerne mal mit laut-leise-Effekten arbeitet und seine Songs durchaus abwechslungsreich gestaltet, streut angenehme Progressive-Metal-Versatzstücke in den Sound ein, ausschweifende Parts lassen ein gewissen Faible für Epic Metal erkennen, und selbst vor klassischem Hardrock und leicht kauzigen Einfällen scheut das italienische Sextett nicht zurück. Alles in allem klingt „Break All Chains“, das recht basisch produziert wurde und so erdverbunden wirkt, trotz dieser recht unterschiedlichen Einflüsse wie aus einem Guss. Direkte Querverweise zu etablierten Bands fallen schwer – es sei denn, man kann sich mit diffusen Hinweisen auf SATAN, DEEP PURPLE, IRON MAIDEN, SABATON, SLOUGH FEG oder STRATOVARIUS zufrieden geben.
FAZIT: Eigenständiges Debüt einer hoffnungsvollen Nachwuchsband, die Appetit auf weitere Veröffentlichungen macht. Dass die Band darauf verzichtet, einen glattpolierten Sound anzubieten, macht sie nur sympathischer. „Break All Chains“ – den Titel darf man gewissermaßen durchaus wörtlich nehmen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.01.2014
Davide Arneri
Michele Da Pila
Federico Fondrini, Leonardo Manoiero, Michele Da Pila
Lorenzo Luca, Michele Da Pila
Stefano Clara
Pure Underground
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17.01.2014