Nach einigen eher mauen Veröffentlichungen vor einigen Jahren läuft es für die PRETTY MAIDS seit längerer Zeit wieder deutlich besser; mit dem letzten Album „Motherland“ gelang den Dänen gar ein veritables Highlight ihrer gesamten Laufbahn. Um das Interesse an ihrer wiedererstarkten Karriere nicht abflauen zu lassen, schmeißt man jetzt ein Überbrückungsalbum namens „Louder Than Ever“ auf den Markt.
Geboten bekommt der geneigte Fan dabei acht Neueinspielungen bekannter Songs aus den Jahren 1995 bis 2006 sowie vier neue Tracks. Über die Qualität von Maids-Hits wie „Psycho Time Bomb Planet Earth“ oder „Wake Up To The Real World“ muss man keine großen Worte verlieren; die perfekte Melange aus kernigen Gitarren und Weltklasse-Melodien, die stets getoppt wird von der einzigartigen Reibeisenstimme Ronnie Atkins‘, ist auch im Jahre 2014 noch state of the art. Ob allerdings die Neueinspielungen tatsächlich Sinn machen, darf zumindest angezweifelt werden, denn großartige neue Impulse zeigen die 2014er-Versionen tendenziell eher nicht – es sei denn, man will die ein wenig moderner tönende Produktion von Jakob Hansen schon als essenziellen Kaufgrund erachten.
Interessanter sind da schon die vier neuen Tracks: „Deranged“ kommt als Opener gewohnt knackig-mitreißend auf den Punkt, „My Soul To Take“ ist eine feine melancholische Nummer urtypischer PRETTY-MAIDS-Strickart, „Nuclear Boomerang“ gefällt mit satten Riffs, interessanten Keyboardeinlagen und einem mächtigen Punch von Drummer Allan Tchicaja, der den Song unwiderstehlich nach vorne peitscht. „A Heart Without A Home“ schließlich, wen wundert es angesichts des Titels, bewegt sich im balladesken Modus, bleibt aber hinter früheren Großtaten der Band auf dieser Baustelle zurück. Eine DVD mit einem Rückblick auf die letzte „Motherland“-Tour sowie Ausschnitten aus den Anfangstagen der Karriere rundet das Paket ab.
FAZIT: Für Fans angesichts der vier neuen Songs sicherlich eine Pflichtveranstaltung; Einsteiger sind mit dem Vorgänger „Motherland“ besser bedient.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.03.2014
Rene Shades
Ronnie Atkins
Ken Hammer
Morten Sandager
Allan Tchicaja
Frontiers Records
54:04
21.03.2014