Mit ihrem neuen, in Eigenregie ausgesprochen hübsch gestalteten Albums sind PROWLERS ein bisschen sanfter, aber nicht seichter geworden, jedoch nach wie vor recht eigen, wie es sich für Rock Progressivo Italiano gehört.
Der getragene Einstieg "Mondo Nuovi" gibt die Richtung vor, womit der Titel umso stimmiger Sinn ergibt. Das quirlige, mit spacy Keyboards angereicherte "Viva Ancora" mit Slap-Bass gehört genauso wie das kurze Zwischenspiel "Cappricio In A-" zu den energetischen Ausnahmeerscheinungen auf "Mondo Nuovi", das seine Sogwirkung erst mit der Zeit entfaltet, eben weil die Macher den leisen Tönen zugetan ist, selbst im warmen wie fetten "Giovane Falco".
"Guardano Dentro Te" rangiert düster groovend, dann entspannt zwischen Soundtrack und Prog Folk. Letzterer komt umso mehr während des bereits viel mit seinem Titel sagenden "La Danza Di Madre Natura" zum Tragen. Das zehnminütige Epos "Disordinaria" gestaltet sich ebenfalls stark cineastisch mit seinen ausgedehnten Instrumental-Parts, wo Sängerin Laura mitunter fast zu präsent anmutet, aber dank ihrer Ausstrahlung darf man dies eher als Bereicherung verstehen.
"Soldato Stanco" mit seinen FLOYD-Momenten ist neben der Singer-Songwriter-Ballade "Melaquadro" das zudringlichste Stück zum Schluss: CURVED AIR nicht mit britschem, dafür aber südländischem Spleen - eine Beschreibung, die auf "Mondo Nuovi" in seiner Gänze zutrifft.
FAZIT: PROWLERS sind insgesamt zarter geworden, vor allem im Vergleich zu ihrem jüngsten Live-Album, doch Abwechslung schreiben die Italiener nach wie vor groß, weshalb sich jeder, der "waldigen" Prog mit entschiedener Seventies-Note, aber ohne Staub von damals, zu ihnen hingezogen fühlen sollte.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.02.2014
Roberto Aiolfi
Laura Mombrini, Giovanni Vezzoli, Stefano Piazzi
Stefano Piazzi
Alfio Costa
Giovanni Vezzoli
Eigenvertrieb
58:27
07.02.2014