Das niedlich betitelte Debüt "Unrelenting Fucking Hatred" von 2012 rief bei Kollege Schiffmann Begeisterungsstürme hervor – nein, nicht wirklich. 3 von 15 Punkten sackte das Teil damals ein. Die Hauptkritikpunkte: Kriegsverherrlichung und musikalische Eintönigkeit bis zum Abwinken.
Dasselbe gilt auch für den Nachfolger "Black Storm of Violence". Man muss kein Schöngeist sein, um diese kanadische Band kacke zu finden. Es reicht, überhaupt etwas Geist zu haben. Wer den allerdings ausschalten kann, um sich an Stumpfsinn wie NATTEFROST oder INCURSUS zu ergötzen, gehört zur Zielgruppe von RAGE NUCLÉAIRE.
Die kommen mit Pauken und Raketen daher, um alles niederzumähen, was auch nur im Ansatz die Prädikate ästhetisch oder intellektuell verdient. Das Highlight sind dabei die Vocals von Lord Worm, ehemals bei CRYPTOPSY; der Rest lässt sich kaum als außergewöhnlich bezeichnen, höchstens als solide.
Die Riffs klingen, wie brutaler Black Metal klingen sollte, aufgelockert durch die üblichen Samples: Schimpfwörter, Schüsse, Stechschritt. RAGE NUCLÉAIRE umschiffen die Langeweile, die dabei nach einer Weile zu entstehen droht, indem sie etwas Melodie und eine Spur Bombast wagen. Der Hauptgarant gegen Ermüdungserscheinungen bleibt jedoch der kotzende und kreischende Lord Worm – ohne dessen Stimme wären RAGE NUCLÉAIRE eine reichlich uninteressante Band.
FAZIT: Baller-baller-grunz-Doublebass. Hirn aus, RAGE NUCLÉAIRE rein.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.07.2014
Alvater
Lord Worm
Dark Rage
Alvater
Fredrik Widigs
Alvater
Season of Mist
46:22
18.07.2014