RESURRESTIONs „Embalmed Existence“ war 1993 für den Rezensenten die amerikanische Death-Metal-Scheibe schlechthin. Hier stimmte alles. Fetter Morrisound-Klang, geile Songs und ein erhebliches Maß an Irrsinn durch die Spoken-Word-Passagen. Dann war leider Ruhe, 2008 mit dem passend betitelten „Mistaken For Dead“ plötzlich ein neues Album, das schier unglaublich brutal ist, seitdem spielt die Band immer mal wieder live und wirft dem Fan mit „Soul Descent“ endlich mal wieder neuen Stoff zum Fraß vor.
Betrachtet man die Musikerliste, stellt man fest, dass von der Originalbesetzung nur noch Gitarrist John Astl mit dabei ist, selbst Sänger Paul Degoyler hat 2012 die Segel gestrichen und so sind RESURRECTION hier als Vierer unterwegs. Und dieses Besetzungskarussell macht sich durchaus qualitativ bemerkbar. Man erkennt auch 2014 noch RESURRECTION an den Riffs und dem Songwriting, das Gesamtwerk ist aber wesentlich weniger zwingend als zuvor. Bassist/Sänger Damien Chavez growlt deutlich tiefer und weniger prägnant als sein Vorgänger, die Songs sind in Ordnung, aber leider nicht mehr Spitzenklasse und der bisher immer absolut fette Sound ist etwas dumpf und matschig geraten. Sechs Songs stehen auf dem Cover, „March Of Death“ ist ein halbminütiger Marsch auf dem Schlagzeug und „The Trooper“ ein IRON-MAIDEN-Cover, das gerade im Gesang ausgesprochen schlecht in eine Todesblei-Weste passt. Zusammenfassend: enttäuschend.
FAZIT: Als Lebenszeichen zwischendurch kann man „Soul Descent“ akzeptieren, ein vollwertiges Album ist es allein schon wegen der Kürze und des zu wenig prägnanten Sounds leider nicht.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.04.2014
Damian Chavez
Damian Chavez
John Astl, Michael Estes
Gabriel Lewandowski
Old School Metal Records
19:46
25.04.2014