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Ribspreader: Meathymns

Stil: Swedish Death Metal

Cover: Ribspreader: Meathymns

Haben eigentlich die Herren Albrecht, ihres Zeichens Aldi-Gründer, einmal in einem Buch ihre Geschäftsidee veröffentlicht? Wenn ja, bin ich sicher, dass ein Exemplar im schwedischen Gamleby direkt neben der Tageszeitung von Rogga Johansson liegt. Innerhalb kürzester Zeit Low-Budget-Ware in riesigen Massen und mit nicht immer überzeugenden Inhalt unter das Volk zu bringen, so dürfte zumindest das Credo Johanssons heißen.

Und RIBSPREADER sind einer der stumpferen Pfeile in seinem Köcher, der durchaus beachtenswerte Bands wie PAGANIZER, THE 11th HOUR oder DEMIURG enthält. Wenn dann mal wieder ein simples, aber irgendwie verwertbares Todes-Riff von Meisterhand kreiert wurde, wandert es unweigerlich zu RIBSPREADER. Hauptsache, die Alte Schule wird bedient und der Schwedentod-Jünger nicht durch technische Raffinesse überfordert.

Aber nun kommt das „aber“: Johansson weiß sehr genau, was er tut und seine unzähligen Bands unterscheiden sich durchaus im Detail. Und da ist RIBSPREADER eben die Band fürs Grobe und Simple und „Meathymns“ stinkt keineswegs komplett ab, sondern bietet durchaus gute Unterhaltung bei schlechter Laune. Wichtig ist, sich bei „Meathymns“ nicht vom gewohnt dilettantischen Artwork und absolut stumpfsten Uffta-Song des Albums, ungeschickterweise dem Opener „Orchestrating The Cacaphony“, abschrecken zu lassen, weil es danach akzeptabel weitergeht und doch noch die eine oder andere Perle zu fischen ist. Beinahe alle Songs haben hier und da eine Passage, die im Einheitsbrei aufhorchen lässt, die kurz eine Blase wirft, dann aber wieder im gelbgrünen Allerlei untergeht.

Und das ist der Knackpunkt bei RIBSPREADER: Es gelingt Johansson einfach nicht, wirkliche Hymnen zu schreiben, die für die Ewigkeit taugen. Auch wenn man ungestraft alte ENTOMBED oder GRAVE als grobe Marschrichtung zitieren darf und auf „Meathamns“ doch ein ganzer Haufen unterschwelliger Melodien verarbeitet werden, bleibt kaum ein Song wirklich im Langzeitgedächtnis. Und das macht eben den feinen, aber entscheidenden, Unterschied zu den wahren Meistern des Fachs.

FAZIT: Rogga Johansson hat spannendere Bands am Start, aber für einen Tag mit sehr schlechter Laune und gewalttätigen Tendenzen taugt „Meathymns“ durchaus. Swedish Death Metal, obere Mittelklasse.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.02.2014

Tracklist

  1. Orchestrating The Cacaphony
  2. Cemetary Dreams
  3. As The Blood Flows
  4. Dragged Below
  5. The Ones Who Hide And Wait
  6. Asylum Of The Rotting
  7. Worm Infested
  8. Skeletonized
  9. Meathymns

Besetzung

  • Bass

    Rogga Johansson

  • Gesang

    Rogga Johansson

  • Gitarre

    Rogga Johansson, Andreas Carlsson

  • Schlagzeug

    Brynjar Helgetun

Sonstiges

  • Label

    Vic Records

  • Spieldauer

    32:13

  • Erscheinungsdatum

    28.02.2014

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