Jim Baglino hat 2012 hingeworfen. Da aber RIOTGOD-Gitarrist Garret Sweeney jetzt auch bei MONSTER MAGNET zu Gange ist, bestehen RIOTGOD weiterhin zur Hälfte aus Mitgliedern von MONSTER MAGNET. Ob man damit jetzt so viel Werbung machen muss, ist die andere Frage. RIOTGOD haben mit "Driven Rise" ihr drittes Album am Start, und wenn sie nicht so langsam als eigenständige Band überzeugen, wird es auch nichts mehr.
Und mich kann "Driven Rise" jetzt nicht so komplett überzeugen. RIOTGOD vereinen Stoner Rock, Alternative und Psychedelic Rock. Obwohl das im ersten Moment nach ziemlich viel musikalischer Abwechslung klingt, wirkt das Endergebnis etwas ernüchternd. Der trockene Rhyhtmus und die energiereichen Riffs des Stoner Rock treffen auf Hooks, die durch ihren Alternative-Einfluss massenkompatibler sein sollen. Dem widerspricht dann wieder die teilweise spacige Psychedelic-Atmosphäre mancher Stücke. Es gibt schon Songs, die auch dem Otto-Normal-Rockfan gefallen können, aber insgesamt ist das mehr fauler Kompromiss als vielseitiges Songwriting. Da außerdem wirkliche Ohrwürmer fehlen, wird das Ganze jenseits der Stoner-Anhängerschaft meiner Meinung nach nur wenig Zulauf finden. Und da gibt es dann wiederum auch bessere Alternativen.
Ich finde keinen Track, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Es gibt auf "Driven Rise" schon einige gute Momente, aber keine insgesamt herausragenden Songs. "Sidewinder", "Prime Moment" und "Davos" favorisiere ich persönlich ganz leicht, aber im Endeffekt kann das Album niemals aus der breiten Durchschnittlichkeit ausbrechen. Handwerklich gibt es dagegen nichts auszusetzen. Alle Musiker machen einen guten Job, und Mark Sunshine kann durch seine variable Stimme und den intensiven Gesang sogar Akzente setzen. Schade, dass sich dem die kompositorische Seite nicht anpasst. Auch ein Fehlen von Texten trotz Beiheft kann ich nur negativ notieren.
FAZIT: Die Mischung aus Stoner, Alternative und spaciger Psychedelic-Atmosphäre schafft es nicht über das breite Mittelfeld hinaus. Freunde der Spielarten können ruhig reinhören, finden aber andernorts auch bessere Vertreter dieser Genres.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.03.2014
Erik Boe
Mark Sunshine
Garret Sweeney
Bob Pantella
Metalville
47:18
21.02.2014