Seit 1994 ist das holländische Duo SAMMATH mit seiner eigenen Interpretation von Black Metal unterwegs. Und es ist irgendwie erstaunlich, dass die beiden Herren bisher nicht bekannter geworden sind.
„Godless Arrogance“ ist nämlich eine ganz vorzügliche Knüppelscheibe geworden, die ein klein wenig zwischen den Stühlen sitzt. Musikalisch atmet man mit jedem Ton Fäulnis aus einem alten feuchten Keller aus, gehüllt ist das Ganze aber in einen durchaus wuchtigen, wenn auch nicht zu sterilen Sound, der auch Anhängern aktueller Tonkunst nicht direkt vor den Kopf stößt. Das könnte allerdings die Musik übernehmen, da schnelles Mid-Tempo die niedrigste Drehzahl ist, auf der SAMMATH laufen. Fast durchgehend regiert Blast-Beat-untermauerte Raserei, irgendwo in der Schnittmenge von älteren DARK FUNERAL und ENDSTILLE, vielleicht etwas weniger monoton als letztgenannte, aber weit entfernt von verspielten Melodien oder elegantem Songwriting. Wirklich beeindruckend ist Jan Kruitwagen, der alle Positionen bis auf die Drums ausfüllt, als die perfekte Giftspritze, die jedes Wort als pure Säure hinausspeit und sicher zu den besten seines Faches gehört. Was soll man lange reden: SAMMATH sind perfekte zerstörerische Raserei, die eigentlich jeder Schwarzmetaller kennen sollte. Punkt.
FAZIT: Rasender derber Black Metal, keine Gefangenen, keine Kompromisse. Für Tage, an denen man mit dem Flammenwerfer vor die Tür gehen möchte, aber sinnvollerweise auf „Godless Arrogance“ zurückgreifen sollte.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.02.2014
Jan Kruitwagen
Jan Kruitwagen
Jan Kruitwagen
Koos Bos
Hammerheart Records
36:33
07.02.2014