Mit dem guten Geschmack haben es diese albernen Duisburger nicht unbedingt, bedienen sie doch so ziemlich alle Klischees, deretwegen man "Gothic"-"Metal" verlacht: beknackte Pseudonyme und Optik, musikalisch dicke Lippe und inhaltliche Schwachbrüstigkeit. Nach diesen drei Stücken ist man froh, seine guten CRADLE-OF-FILTH-Oldies wieder auspacken zu dürfen.
Sängerin Loreley ist sich nicht zu blöde einen relativ souveränen Sopran zu bemühen, rollt das R dabei aber so penetrant, dass man ihr die Gurgel umdrehen möchte, und mutet das ganze Fantasy-Gehabe schon arg gestelzt an, kommt die Musik umso künstlicher daher: Tremolo-Riffs und Stakkato-Rhythmen, ein bisschen Groove (mit Hexenbesen im Rektum) und Grusel-Keyboards sollen Atmosphäre verbreiten, doch die Kompositionen sind dermaßen gestreckt, dass man auf die Uhr schaut.
Das letzte Stück "Siren In Seven Mirrors" bietet die schlüssigsten Melodien und läuft aufgrund seines treibenden Charakters zumindest gleichgültig ins Ohr (solange die Blastbeats und das Geträller ausbleiben), der Rest wirkt fürchterlich bemüht. Enthalten ist auf dieser Single auch das schrille Video zum Titelstück. Überkandidelter Shit, das.
FAZIT: SARIOLA sind nicht erst seit gestern im Geschäft, aber leider nichts weiter als eine schreiberisch unspektakuläre Kitschkapelle, die sich wohl irgendwo zwischen NIGHTWISH und BEHEMOTH sieht, falls man sich so etwas vorstellen kann. Die Chose erreicht aber allenthalben die Kreisklasse.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.09.2014
Reaper
Loreley von Rhein
Anagnorisis, Sturm
Leandra Ophelia Dax
Morbid
7Hard
18:43
12.09.2014