SATURN eröffnen ihr Debüt mit lupenreinem Früh-Metal: "So, You Have Chosen Death" klingt nach Denim and Leather, nach Motorrädern und Wildwuchs im Intimbereich. Damit der Gesamteindruck harmonisch bleibt und niemanden von der Tanzfläche vergrault, kontrastieren die harten Riffs mit einer gelungenen Robert Plant-Imitation am Mikro. Spätestens beim Solo beweisen SATURN dann, dass sie ganz vorne mitspielen: Die ausufernden Gitarrenkunststückchen wirken keine Sekunde angeberisch oder verkopft, sondern schlicht und einfach beeindruckend. Groß.
Klar, Bands wie diese gibt es inzwischen zuhauf. Vor allem Schweden, die Heimat von SATURN, platzt vor lauter Retro-Bands aus allen Nähten, aber wie soll man dazu nein sagen, wenn es so gut gemacht ist? Die Unterschiede zwischen SATURN und ihren Einflüssen, von LED ZEPPELIN bis RAINBOW, muss man mit der Lupe suchen. Nichts weist darauf hin, dass "Ascending (Live in Space)" im 21. Jahrhundert und nicht in den Siebzigern aufgenommen wurde.
Genau da liegt die Stärke dieser Band: Die Kopie gelingt SATURN nicht nur oberflächlich, sie schreiben auch so fantastische Songs wie die Blues Rock-Helden vor vierzig Jahren. Selbst während der 8 Minuten von "Over the Influence" halten sie den Spannungsbogen mit Leichtigkeit. Wenn der kurze Akustik-Rausschmeißer "Moonstone" ausklingt, hinterlässt dieses Debüt nichts als Begeisterung.
FAZIT: Erstklassige Siebziger-Verehrung.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.07.2014
Oscar Bo Valentine Pehrson
Oscar Bo Valentine Pehrson, Robin Tidebrink, Linkan Lindgren
Robin Tidebrink, Linkan Lindgren
Ted Carlsen
Oscar Bo Valentine Pehrson
Rise Above Records
44:01
05.08.2014