Norwegens Szene um Jazz und Prog gilt spätestens seit der Künstlerblase um MOTORPSYCHO als feste Adresse für spannende, hochwertige Musik nicht nur in Europa, und SEVEN IMPALEs Debüt reiht sich in diese ehrenvolle Galerie ein.
Die fünf langen Kompositionen des Sextetts strahlen eine erstaunliche Ruhe und Abgeklärtheit aus, ohne nur Konventionen zu genügen. Ihre Verschränkung mannigfaltiger Stilübungen (Space Kraut, Fusion, Psychedelic und Post Rock) verkommt nie zu wirrem Eklektizismus sondern trumpft mit eingängigen Motiven im Rahmen von stringentem Songwriting auf. Hinzu kommt eine hervorragende Dynamik (höre das anschwellende "Oh, My Gravity!), die jedem Kammerorchester gerecht wird. Im viertelstündigen Finale spielen SEVEN IMPALE diesen produktionstechnischen Trumpf zur Gänze aus, denn hierbei handelt es sich um nichts weniger als Kopfkino, so klischeehaft es klingen mag.
Das verschmitzte, aber immer wieder entspannte "Eschaton Horo" lässt sich als Mischung aus den rockenden Ensembles von Frank Zappa mit metallischem Kolorit beschreiben, wohingegen "Extraction" als am ehesten liedhafter Track durchgeht, auch wenn er sich wie der Rest typischen Strukturen gegenüber verwehrt. Das brodelnde wie elegante "Windshears" stellt Sänger Økland vorübergehend ins Schlaglicht, aber letztlich überzeugen SEVEN IMPALE vor allem als Instrumental-Combo
FAZIT: SEVEN IMPALE platzieren sich mit diesem Album sofort im vorderen Drittel schlau progressiver Rockmusik mit starkem Jazz-Einschlag, wie sie anscheinend nur aus Skandinavien kommen kann.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.09.2014
Tormod Fosso
Stian Økland
Erlend Vottvik Olsen, Stian Økland
Håkon Vinje
Fredrik Mekki Widerøe
Benjamin Mekki Widerøe (Saxofon)
Karisma / Soulfood
45:38
19.09.2014