An SUPERSILENT ist alles spartanisch und ungewöhnlich.
Nicht nur die Musik, sondern auch die Verpackung, die nicht vorhandenen, sondern nur mit fortlaufenden Zahlen benannten Titel sowie die einerseits beängstigende und andererseits gähnende Klangatmosphäre.
Ist das, was drei norwegische Jazzmusiker mit einer Schwäche für Ambient, Minimalistisches, Jazz, Elektronik und Grusel hier improvisatorisch zusammenschustern, nun geheimnisvoll oder inhaltsleer?
Bereits nach dem zweiten Hördurchgang plädiere ich für inhaltsleer. Alles, was ich auf der Verpackung der CD nicht sehe, höre ich auf der CD auch nicht. Synthetische Kälte trifft vereinzelt auf Trompete, Schlagzeug und Gitarre, um zäh fließend eine klebrige Ölschicht aus monotonen, finsteren Klängen zu hinterlassen.
SUPERSILENT sind eben, wie es der Bandname verspricht, superstill, nicht laut oder gar abwechslungsreich. Improvisierte Langeweile eben. Selbst der Versuch, sich an „12“ etwas schönzuhören, nach verborgenen Musikbotschaften hinter der klingenden Oberflächlichkeit dieses dräuenden, schaurigen Musikbreis zu suchen, scheitert kläglich. Monoton und in Zeitlupe fließen die Keyboardflächen vor sich hin, mal unterbrochen von in die Länge gezogenen Trompetentönen oder unrhythmischer Gitarre.
Musik, vielleicht geeignet zum Hypnotisieren, um seinen eigenen Albträumen auf den Grund zu gehen - aber keine traumhafte, hypnotische Musik!
Ein Gedankenstrich zwischen dem zwei Musik-Welten liegen - die Welt von SUPERSILENT jedenfalls ist nicht meine!
FAZIT: Düster und unheimlich sind die steril klingenden Klanglandschaften von SUPERSILENT, die sich wie die Stille nach der Apokalypse anhören. Wer das Leben liebt, der wird sich nach dem Hören von „12“ wahrscheinlich etwas intensivere Gedanken über das Sterben machen.
Punkte: 2/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.10.2014
Helge Sten
Stale Storlokken, Helge Sten, Arve Henriksen
Arve Henriksen
Arve Henriksen (Trompete)
Rune Grammofon
43:25
19.09.2014