Hervorgegangen sind TERRA TENEBROSA bekanntermaßen aus der Post Hardcore-Kultband BREACH, und ihre bislang zwei Alben machten zu gleichen Teilen durch verstörende, schwer zu kategorisierende Musik sowie den mysteriösen Ruch von sich reden, mit dem sich Frontmann The Cuckoo zur Kunstfigur stilisiert.
Die beiden Stücke dieser 12“ nun stammen jeweils aus den Sessions der beiden Longplayer „The Tunnels“ und „The Purging“, sollen also naheliegenderweise einen konzeptionellen Kreis schließen.'Draining The Well' knüpft mit 18 Minuten nahtlos an den letztjährigen Longplayer an: offen flirrende Akkorde, perkussives Schlagzeugspiel und sich überlagernder Sprechgesang beziehungsweise Knurren oder Fauchen. Zwischendurch herrscht rauschende Fast-Stille, bevor das Trio Riffs und Synthesizer-Flächen zu einem Wall aufschichtet, der nicht abrupt einstürzt, sondern langsam in der Ferne verschwindet, als trete man davor zurück – quasi zur B-Seite 'Apokatastasis', mit der TERRA TENEBROSA selbiges auch musikalisch tun.
Das etwas knapper gefasste Stück legt ihre Wurzeln ein Stück weit frei, mäandert und groovt wie zur Jahrtausendwende, weist aber zugleich mit hintergründigen Samples in die Zukunft oder verleiht einer tristen Gegenwart Ausdruck.
FAZIT: Verfolgt die Combo diesen Weg weiter, steht uns ein bestechender Mix aus Endzeit-Soundtrack und abgründigem Sludge ins Haus – nicht schön, aber spannend.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.04.2014
The Cuckoo, Hibernal, Risperdal
Apocaplexy
24:37
08.04.2014