Einen Preis für die coolste Album-Songtitel-Idee haben THE BREW mit ihrem neuen Werk bereits sicher in der Tasche. Davon abgesehen sucht ihre stark Blues-bezogene Lesart des klassischen Hardrock immer noch ihresgleichen, wenn es darum geht, Floskeln außen vorzulassen, die hier ja bekanntermaßen sehr schnell Anwendung finden.
Das Trio steht für satte Power, krönend vorgeführt mit "Repeat" und "Pause", sowie kompakten Facettenreichtum - zwei Wörter, die sich auf "Control" nicht widersprechen. Das langsam drückende "Mute" bildet einen Gegenpol zu diesen breitbeinigen, aber nie prolligem Duktus anheimfallenden Hymnen, und "Shuffle" ist kein solcher, sondern ein Paradebeispiel für den aufbegehrenden Gesang von Haupttexter (Mitlesen!) Smith.
Falls die Musik allein nicht kickt, richtet es der Frontmann mit seiner unverhohlenen Herzlichkeit und Aussagekraft. Die kurze, akustische Ballade "Stop", seine Glanzleichtung, nimmt praktisch das Finale "Rewind" vorweg, eine Mischung aus Verzerrt und Unverzerrt mit KING'S-X-verdächtigem Gesang und gleichsam texanischer Schwermut. Die Stimmungshöhepunkte - das bedächtige "Skip" und das sehnsüchtige "Play" - werden unterdessen von dem luftigen Doppel aus "Eject" und "Fast Forward" kontrastiert, sodass "Control" in Windeseile vorbeigezogen ist, kaum dass man seine bunten wie einheitlichen Farben alle aufgesogen hat.
FAZIT: THE BREW klingen zeitgemäß und traditionell zu gleichen Teilen. Ihr Classic Rock lässt zwanghaft die Faust recken und den Klos im Hals herunterschlucken, ohne dass die Band irgendetwas Neues erfinden müsste. It's in the song ... "Control" ist so geil und knackig kurz, dass man es am besten gleich zweimal hintereinander hört.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.02.2014
Tim Smith
Jason Barwick
Jason Barwick
Kurtis Smith
Jazzhaus
37:07
28.02.2014