Ob THE BUNNY THE BEAR zuletzt wirklich am Ende der Nahrungskette stehen, muss man schwer bezweifeln, geben die Amis, die im Emohaushalt von Victory scheinbar ein lauschiges Plätzchen gefunden haben, doch einen Schmalz- und Screamo-Brocken ab, der Großteils so gutmütig und schmierig klingt, dass man die Nahrungskette eigentlich hier und jetzt sofort mit der Schrotflinte beenden möchte.
Die beiden maskierten Protagonisten jedenfalls wildern in der großen Kiste und sind darum bemüht, eine vielseitige Mischung aus Pop, Emo, wenig Core und allerlei anderem rudimentären Gedöns zu vermengen. Was anfangs noch erträglich klingt, verliert sich musikalisch jedoch zusehends im Uferlosen.
Hier werden Screams mit poppigen Parts zugedeckt, die Band macht vor nichts halt und der Hörer erlebt einen echten Höllentrip in den tiefsten Schluchten von Emobands wie ATREYU und SILBERSTEIN. Der Versuch, die mangelnde Individualität mit Core und auch mit Pop aufzuhellen, verweichlicht das Gesamtbild der Musik allerdings nur noch mehr und lässt THE BUNNY THE BEAR bloß noch mehr an Authentizität einbüßen.
FAZIT: Von Katharsis kann beim kruden Stilmix der Amis nicht die Rede sein: Auch wenn der Trip gefällig beginnt, nervt der bunte Pop-Core-Bastard auf Dauer jedoch gewaltig. Wer meinte, die softesten, schleimigsten Victory-Bands wären noch nicht süß genug, dem sollten THE BUNNY THE BEAR wie der Messias im Hasenkostüm erscheinen. Der Rest der Welt hingegen möge wieder kräftig zu Jesus beten, diese beiden jämmerlich klagenden Tiere möglichst bald von ihrem Elend zu erlösen.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.06.2014
Matthew Tybor, Chris Hutka
unknown
Victory Records
38:40
13.03.2014