Nicht selten hofft man, dass der musikalische Inhalt einer CD besser ist als ihre Verpackung. Das hat dieser Newcomer aus der Schweiz schon mal geschafft, was allerdings bei diesem einfallslosen, nichtssagenden Cover auch nicht sonderlich schwer war. Das Quartett aus dem Kanton Thurgau hat auf ihrem Debüt also durchaus einige Kompositionen erschaffen, die einen besseren optischen Anreiz verdient hätten, um das Interesse der Zielgruppe zu wecken. Diese ist allerdings gar nicht so leicht zu benennen, da sich VANADINE wohl noch nicht so recht festlegen wollen, wohin ihr Weg nun eigentlich gehen soll.
Während sich von Songs wie „Make My Day“, dem Midtempo „Rainy Day“ sowie dem stark vertretenen Balladenstoff im Form von „Feel 4 U“, „Wanna Cry“ und „Passed Away“ in erster Linie wohl Fans von Gruppen wie BONFIRE (deren Gitarrist Chris Limburg das Album auch produziert hat) oder, um im Land der Band zu bleiben, von SHAKRA angesprochen fühlen dürften, gehen es VANADINE oftmals auch heftiger bis experimentell an. Nicht nur, dass sie einen melodischen Rocker wie den Opener „Displeased“ mit eingestreuten Sprechgesang und ebenso wie den Titeltrack zusätzlich mit modernen, fast Nu-Metal-artigen Riffs versehen, mit „Fuck You“ haben sie auch mal einen Radio-Punkrocker und mit „Hurts“ einen schweren Heavy-Stampfer im Programm. Und die im Ganzen doch ziemlich zwanghaft wirkende Vielfältigkeit wirft dann mit dem durch Industrial-Gitarren und Discobeast auf modern getrimmten „Da Boobs“ auch schon mal einen richtigen Stinker ab. Völlig unlustig. Mit dem Abschluss „Rock U“ hat der Ideenreichtum dann auch ein Ende, handelt es sich doch lediglich um das leicht abgeänderte „Fuck U“.
FAZIT: Eine unentschlossene Hardrock-bis-Metal-Scheibe, die man mal gehört haben kann.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.10.2014
Tom Balmer
Mario Michel
Chris Fehr
Andy Eugster
Lictoc Music
42:32
19.09.2014