Es bleibt dabei: Das italienische Sahnelabel Cruz Del Sur bleibt unangefochten an der Spitze, was die Qualität der veröffentlichten Alben betrifft. Auch „The Cult Of Vestal Claret“, das Zweitwerk der okkult angehauchten VESTAL CLARET, reiht sich nahtlos ein in die lange Liste der Label-Highlights.
VESTAL CLARET blicken, obwohl vorliegendes Album, wie bereits erwähnt, erst ihre zweite Full-Length-Veröffentlichung ist, bereits auf eine recht bewegte Vergangenheit zurück. 2005 trafen sich Phil Swanson – den Doom-Connaisseure natürlich von Bands wie HOUR OF 13 oder SEAMOUNT kennen – und Multiinstrumentalist Simon Tuzzoli, um ihre Vision von doomigen Trad Metal umzusetzen. Diverse Demos und Split-Singles (unter anderem mit ATLANTEAN KODEX) später legte man die Band aber erst einmal zu den Akten, erst 2011 kehrte man mit dem Debüt „Bloodbath“ zurück. „The Cult Of Vestal Claret“ vereint nun Material, das bereits auf diversen Underground-Pressungen veröffentlicht wurde sowie neue Songs und Neuaufnahmen – und um die Verwirrung komplett zu machen, kommen CD und LP mit deutlich unterschiedlichen Tracklists daher.
Geboten wird intensiver Metal, der auf der einen Seite seine doomige Herkunft nicht verleugnen kann, der mehr als einmal Tony-Iommi-Gedächtnisriffs und Ozzy-Osborne-als-er-noch-gut-war-Vocals beinhaltet, der aber durchaus mehr macht als nur langsam zu walzen. Der traditionelle, urwüchsige Heavy Metal bahnt sich an mehreren Stellen seinen Weg – nicht nur im mitreißenden Opener „Never Say No Again“. Auch „Black Priest“, das 16-minütige Herzstück und Highlight des Albums, weist neben kauzigen Passagen, Hammondorgeln und den typisch-düsteren Passagen auch Tempo-Ausbrüche aus diesen Schemata auf.
FAZIT: „The Cult Of Vestal Claret“ richtet sich an eine vermutlich kleine Zielgruppe. Die wird aber umso mehr dieses Album verehren, das Doom, Trad Metal und eine kleine Prize Kauzigkeit bestens vereint. Aber über Qualität muss man bei Cruz-Del-Sur-Veröffentlichungen bislang ja noch nicht spekulieren.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.05.2014
Simon Tuozzoli
Philip Swanson
Simon Tuozzoli
Simon Tuozzoli
Michael Petrucci
Cruz Del Sur
55:19
02.05.2014