Das Gesangsensemble VOCES GREGORIANAE CASSOVIENSES versteift sich einzig auf die Gregorianik, weil es ebendies als vorm Aussterben bedroht erachtet, was sie zumindest in ihrer ursprünglichen Form außerhalb des Klerus vermutlich auch ist, wohingegen sie Fußnoten in der Popgeschichte schreibt.
die traditionellen Kompositionen beziehungsweise Gesänge gehen einen Schulterschluss mit den Saxofon-Iimprovisationen von Adrián Harvan ein, was aber beileibe nicht zu einem Jazz-Mittelalter-Crossover führt, sondern einem gleichbleibenden Klangeindruck mit Bläser-Interludien als relativen Fremdkörpern, hörenswert vornehmlich unterm Kopfhörer, ein stetes An- und Abschwellen intensiv dunkler Klangfarben.
FAZIT: Diese hochwertige Inszenierung zur Wahrung eines kulturellen Erbes, passenderweise mit informativ fettem Büchlein ausgestattet, stellt verlorene Holzbläser, monophon statt geschichtet, sakralen Stimmen gegenüber, beide sehr dynamisch eingefangen und ausschließlich Freunden experimenteller beziehungsweise dezidiert kirchlicher Musik zu empfehlen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.08.2014
Hevhetia
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01.08.2014