Aha, geht doch. Nach der NEUROSIS-Kopie auf dem Vorgänger „Furthest From Heaven“ hat man sich eines besseren besonnen und eine Kurskorrektur vorgenommen. Aber keineswegs Richtung seichtere Fahrwasser, sondern dahin, wo die Zeit nahezu stillsteht – und die Musik ebenso.
Beinahe 80 Minuten lassen sich die vier Göteborger für acht Songs Zeit, da bleibt zwischen den Snare-Schlägen auch mal Raum für eine Zigarettenpause. Aber man ist nicht nur sehr langsam geworden, sondern auch sehr heavy. Stehende Brocken von Gitarrenriffs, kaum Melodie und über lange Passagen instrumental überrollen WALK THROUGH FIRE den Hörer, nehmen gemächlich an Fahrt auf, um maximal im Mid-Tempo alles niederzuwalzen, während dann der gebrüllte Gesang gegen die alltägliche Verzweiflung und Leere anbrüllt. Selbst ein nur aus gepickter Gitarre bestehender Song wie „Next To Nothing“ oder das achtminütige Klavierstück „Laid in Earth“ lassen nur Luft zum mühsamen Atmen, „Hope Is Misery“ hätte nicht passender betitelt sein können.
Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, dass WALK THOUGH FIRE diese Art von Easy-Listening-Doom mit Stoner-Quark abnudeln, nein, das Gegenteil ist der Fall, keine Sekunde wird BLACK SABBATH zitiert oder rollend gegroovt, stattdessen ist alles ist reduziert, repetitiv, zäh, lang und schwer, sehr schwer, sehr sehr schwer. Und hoffungslos.
FAZIT: Heavy as shit, konsequent, keine Kompromisse. Gut.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.05.2014
Andreas Olsson
Ufuk Demir
Ufuk Demir, Fredrik Flegar
Juliusz Chmielewski
Aesthetic Death
78:45
28.03.2014