Es läuft im Hause WEEDEATER. Die selbst ernannten Weed Metaller haben kürzlich einen Plattenvertrag bei den Krachexperten Season Of Mist unterschrieben, der neue Musik für die nahe Zukunft verspricht. Zusätzlich haben sich beide Parteien auf ein Paket verständigt, von dem jeder etwas haben dürfte.
Es stimmt nämlich: bis auf das noch aktuelle Album "Jason... The Dragon" sind die Platten des Trios aktuell schwierig bis gar nicht zu kriegen. Folglich dürfte es dem Label nicht schaden, sich mit der Unterschrift gleich den kompletten Backkatalog gesichert zu haben. Den Re-Release-Reigen eröffnete vor knapp einem Monat das Debüt und Genreklassiker "...And Justice For Y'All", das über 13 Jahre nach seinem Erscheinen zum ersten Mal auch auf Vinyl erhältlich ist. Gleiches widerfährt nun dem Zweitwerk "Sixteen Tons", das bekanntermaßen seinem Namen alle Ehre macht.
Sludge Metal so heavy und groovig, dass man fast meinen könnte, die Wirkung der Wunderpflanze zu spüren. Im Vergleich zum Debüt gibt es aber noch ein paar Sounderweiterungen und experimentelle Ausflüge, ohne dass die Einheit der Scheibe jemals ernstlich in Gefahr gerät. Außerdem: Was gibt's denn bitte besseres, als sich den stoischen Riffkaskaden hinzugeben und seinem Kopf einen 3/4-Stunde-Urlaub zu spendieren? Dass die Drei aus North Carolina aber mächtig Gas geben, wissen alle, die WEEDEATER schon live bewundern durften. Zwar gibt es keinerlei Aufhübschungen was den Sound angeht (es soll ja auch um Gottes Willen nicht "schön" werden) und auch keine Bonus Tracks (sind zu 90% sowieso unnötiger Firlefanz), das Ganze aber doch noch auf Vinyl genießen zu dürfen, sollte für viele (Genre-)Fans Kaufanreiz genug sein.
FAZIT: "Sixteen Tons" ist Teil zwei der Wiederveröffentlichungsreihe des WEEDEATER-Backkatalogs, die dem geplanten neuen Album vorgeschaltet ist. Zwar behält das Album die Form von 2002 bei, doch dass es neben der CD-Version erstmals WEEDEATER auf Vinyl zu hören gibt, dürfte Kaufanreiz genug sein. Bleibt für das kommende Album zu hoffen, dass Frontmann Dixie Dave so langsam mit seiner Knarre umzugehen weiß...
Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.09.2014
Dixie Dave
Dixie Dave; Shep
Shep
Keith "Keko" Kirkum
Season Of Mist
43:17
26.09.2014