WOLVES LIKE US? Achja, da war ja mal was! Ende 2011 hefteten sich die Norweger an die Versen ihrer äußerst erfolgreichen Landsleute KVELERTAK, um zusammen mit ihnen, TOXIC HOLOCAUST und THE SETUP Europa zu betouren. Aber es hat seinen Grund, dass es da nicht sofort klingelt. "Black Soul Choir" unterstreicht trotz einiger interessanter Ansatzpunkte ein weiteres Mal den Verdacht, das man hier nichts verpasst.
'Days Of Ignorance' ist beispielsweise aufgrund seiner Länge von nicht einmal 90 Sekunden ein mutiger, weil unangepasster Beginn und 'Thanatos Wins Again' ist ein epischer Schlusspunkt von fast acht Minuten. Dazwischen gibt es zwei Zwischenspiele ('A Wish Of Fools' & 'Under'), eine akustisch gehaltene Halbballade ('Lovescared') und jede Menge Material zwischen Alternative Rock und Metal zu entdecken. Warum das lieblose Aufgezähle? Nun, weil das Ganze sowieso nicht hängen bleibt, denn WOLVES LIKE US ereilt genau das Schicksal, vor dem schon so manche hoch talentierte Band kapitulieren musste.
Trotz der musikalischen Fähigkeiten und der interessanten Stimme von Larsh Kristensen schaffen die Norweger es nicht echte Widerhaken in das Songwriting einzuflechten. Das wiegt gerade bei "Black Soul Choir" besonders schwer, weil die Band zwischen Metal, Rock, Alternative und Pop zu vermitteln versucht. Aber vielleicht stellen sich WOLVES LIKE US schon an dieser Stelle selbst ein Bein. Sie scheinen so ziemlich alle Anhänger der geraden genannten Genres ins Boot holen zu wollen, was ein ambitioniertes und in diesem Fall aussichtsloses Unterfangen darstellt. Die neuen Songs sind weder heavy genug, noch sind sie als Hymnen für die alternative Fraktion zu gebrauchen. Ohne Frage und wie oben angedeutet versucht das Quartett recht viel, um Abwechslung und Spannung in die Sache zu bringen. Wenn dann aber trotzdem eine lauwarme Brühe dabei herum kommt, die selbst bei konzentriertem Zuhören an einem vorbei plätschert, dann fehlt der Musik einfach das gewisse Etwas. Weiß man, dass der Vorgänger/das Debüt "Late Love" in die gleiche Kerbe schlägt, sollte man so langsam die Bemühungen einstellen der Band mehr Zeit zu opfern als unbedingt nötig.
FAZIT: Mit "Black Soul Choir" veröffentlichen WOLVES LIKE US schon das zweite Album, das zwar ambitioniert klingt, aber einfach nicht hängen bleiben will. Natürlich ist das schade, weil das Potenzial zweifellos vorhanden ist. Aber Potenzial alleine knackt bekanntlich nicht die (Leser-)Charts.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.02.2014
Torgeir Kjeldaas
Larsh Kristensen
Larsh Kristensen; Espen Helvig
Jonas Thire
Prosthetic Records
41:54
24.02.2014