Diese Band aus der Bretagne vorschnell als SOULFLY-Abklatsch zu bezeichnen ist auch angesichts gewisser Nullnummern aus Ungarn sowohl ungerecht als zu kurz gegriffen: YUGAL decken ein weiteres Feld ab und gehen letztlich ihren eigenen Modern-Thrash-Weg, wenn auch unter klaren Vorzeichen.
Die markant fiependen Motive ("Mindless Fool") kennt man hinlänglich von Zottelmax oder auch frühen MACHINE HEAD, gleiches gilt auch für das immerzu wütende Bellen. Wo jedoch etwa Cavalera heuer mitunter aufgesetzt zornig wirkt, klingt YUGALs Frontmann GuiGui ziemlich authentisch und obendrein variabler, wozu dann auch erstaunlich melodische Soli ("Enter The Madness") sowie überraschende Flamenco-Einschübe ("Free Jail").
Rüpelhafte Chor-Shouts, aber nicht inflationär eingesetzt, und pfeilschneller Thrash ("Psychotic" - mehr davon) sind dann die andere Seite dieses wenn nicht Januskopfes, so doch um Originalität bemühten Projekts. Nicht alle Riffs muten so beseelt an wie das Hauptthema des Finales "Fearless Pride" (klasse Schlagzeugarbeit auch), aber "Enter The Madness" ist definitiv eine starke Visitenkarte für Fans des Stils. Was das Instrumental am Ende (Mundharmonika und Slide-Gitarre inklusive!) soll, wissen wohl nur die Camemberts selbst.
FAZIT: Groove Metal muss kein Unwort sein, wenn das, was man gemeinhin darunter versteht, mit Klasse und ohne Scheuklappen dargeboten wird wie von YUGAL.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.04.2014
Mogo
GuiGui
Adrien, Quentin
Kévin
Eigenvertrieb
29:59
22.04.2014