Es ist schon erstaunlich, dass eine Band wie ZARPA seit mehr als 35 Jahren in Spanien ihr Unwesen treibt, im restlichen Europa – zumindest aber in unseren Breitengeraden – so gut wie unbekannt ist. Von wegen, die Welt ist ein Dorf, von wegen, die globale Vernetzung bringt Kontinente zueinander. Sei’s drum, mit „Bestias Del Poder“ wollen die gestandenen Männer aus Valencia nach ihrer Heimat nun endlich auch das restliche Europa erobern.
Ob’s gelingen wird, sei dahingestellt, denn abgesehen von der Tatsache, dass sämtliche der 15 Tracks auf Spanisch gesungen werden und somit immer noch ein gewisser Exotenbonus vorhanden ist, tut sich das Quartett schwer, sich von der Masse an reinrassigen Heavy-Metal-Bands abzusetzen. Wo beispielsweise ihre Landsleute von MÄGO DE OZ oder TIERRA SANTA das gewisse Extra vorweisen konnten, um sich von den englisch singenden Bands abzuheben, bewegen sich ZARPA fast durchgehend auf durchschnittlichem Niveau. Klar, Songs wie „Metal Bats“ oder „Jaque Al Rey“ weisen eine durchaus mitreißende Dynamik auf, lassen sich sogar von Menschen schnell mitgröhlen, die des Spanischen nicht mächtig sind, doch bleiben diese Ausreißer nach oben leider in der Minderheit. Zu Vieles auf „Bestias Del Poder“ bleibt Mittelmaß, orientiert sich an den üblichen Verdächtigen, die in diesem Fall ACCEPT, IRON MAIDEN, MANOWAR oder auch BLIND GUARDIAN heißen, in jedem Fall aber Bands, die schon den 80er-Jahren den Stil kultivierten, den auch ZARPA offensichtlich sehr lieben. Etwas Eigenständiges beitragen können sie mit „Bestias Del Poder“ aber leider nicht.
FAZIT: Solider Durchschnitt reicht heutzutage angesichts der Massen an Veröffentlichungen nicht mehr aus, um aufzufallen. Ob die spanische Sprache, die für ungeübte Ohren fraglos einen gewissen Reiz ausübt, als Kaufgrund ausreicht, möge ein jeder selbst entscheiden.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.07.2014
Vicente Romero
Vicente Feijóo
Rafa Játiva, Vicente Feijóo
Bienvenido Godoy
Pure Steel Records
63:38
18.07.2014