BANTA bezeichnet nicht nur im Indischen einen Softdrink und im umgangssprachlichen Englisch eine Diskussion, sondern auch eine Psychedelic Rock Band aus Recklinghausen. Dieses Quartett legt mit „Blinded By A Light – The Ultimate Trip“ ein vergnügliches Album vor, das irgendwie so gar nicht zum Vintage-Hype dieser Tage passen mag.
Woran das liegt? Vielleicht daran, dass Björn Cecatka an der Hammond-Orgel (und am Keyboard) den eingängigen wie ideenreich arrangierten Kompositionen zuweilen etwas Charmant-Zeitloses verleiht, das eben nicht verkrampft rückwärtsgewandt klingt. Vielleicht aber auch am Gastspiel von Bernd Westhoff an der Trompete im wunderschönen Instrumental „Koyaanisqatsi“? Oder an der Vielzahl der entspannt miteinander verwobenen Einflüsse, die neben Stoner Rock auch den Blues umfassen? Wer also heuer seine Lauscher auf Bands wie BRIMSTONE, ZODIAC, CIRCULUS oder die SPIRITUAL BEGGARS ausrichtet, der wird bei BANTA wahrscheinlich ein gemütliches Zuhause finden, je nach Vorstellungskraft in Form eines ulkigen Pilzes am Fuß eines knorrigen Baumes in einem Wald, in dem es vor herumwuselnden Freaks und vorlauten Vögeln nur so wimmelt. Spielfreude und Spontaneität waren bei den Aufnahmen übrigens keine Zaungäste, die Perfektion musste allerdings draußen bleiben – umso mehr macht das Hören von einem Song wie „Country Deluxe Reprise“ einfach Freude. Dem kunterbunten Album mangelt es keineswegs an Dynamik, der Produktion jedoch hier und da an Kontrasten und der strengen Hand eines Musikfreundes, welcher der Band hilft, ihr Potential noch konsequenter auszuschöpfen.
Fazit: Der ultimative Trip wird mit diesem Album nicht geboten, denn ihre ungestüme Bühnenenergie hat die Band nicht wirklich in der Aufnahme einfangen können. „Blinded By A Light“ macht dennoch rundherum Spaß und gewinnt den Hörer für sich mit einem gerüttelt Maß an ungezwungenem Herumstöbern in der Schatzkammer des Hammond-Orgel-verzierten Psychedelic Rock, ordentlichem Groove, leichtem Arschtritt-Faktor sowie hörbar viel Spaß an der Freude. Bei einem Titel wie „Lila Floyd“ liegt ja ohnehin der Verdacht nahe, dass hier Spaßvögel am Werk sind.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.03.2015
Daniel Bussmann
Jan Cecatka, Daniel Bussmann (backing vox)
Jan Cecatka
Björn Cecatka
Dirk Weniger
Eigenveröffentlichung
53:34
01.02.2013