So wie Earache auf den Retro-Rock-Zug springen, brechen sie sich eher ein Bein, als dass sie zu den Big Players aufsteigen. BITERS aus Atlanta im US-Bundesstaat Georgia lassen sich mit etwas Liebe mit alten THIN LIZZY vergleichen (vor allem in puncto Melodien, höre "1975" und "Space Age Wasteland"), spielen aber basischere Musik, quasi mit AC/DC-Strukturen, mit allzu glatter, fast pop-punkiger Produktion, und schreiben vor allem ziemlich maue Songs, die so schnell ins Ohr gehen, dass sie rasch auf die Nerven fallen.
Von den tausendmal gehörten Klischee-Texten abgesehen gefällt die wehmütige Note einiger Stücke besser als ihre musikalische Substanz an sich. Zu diesen Lichtblicken zählen "Heart Fulla Rock n Roll" und sein Anhang "Dreams Don't Die", während die allzu heitere, alte Schemen durchkauende Mehrheit ("Low Lives in Hi Definition" mit hämmerndem Klavier ist davon noch das beste Stück) hier rein- und da rausgeht. Ein poppiges Ding wie "The Kids Ain't Alright" hätte mit etwas mehr Schmackes auf den Gitarren auch von Oberproll Andrew W.K. stammen können, bei dem sich die Zielgruppe für BITERS am ehesten finden dürfte; der Vintage-Basis ist die Chose zu klinisch.
Der mit THE-DARKNESS-Fistelstimme ausgestattete Tiefpunkt "Loose from the Noose" kommt auf diesem mauen Album ebenso spät wie die Band generell …
FAZIT: … ZU spät.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.07.2015
Philip
Matt, Tuk
Matt, Tuk
Joey
Earache / Soulfood
35:05
10.07.2015