Zum Selbstzweck gewordene Genre-Klischees verkörpern vor allem Bands aus dem Stoner-Bereich. Die zu Unrecht gepriesenen BLACK RAINBOWS gehören dazu.
Abseits einschlägiger Kreise lassen die Italiener auch mit ihrem neuen Album achselzuckend zurück. "Hawkdope" bietet schlichtweg klaglos ausgeführte Stereotypen, begonnen beim optischen Aspekt über den fetten, fuzzy Klang an sich bis zu den dämlichen Texten (siehe Titel; Texte brauchten erst gar nicht im Layout des Albums berücksichtigt zu werden).
So exerzieren BLACK RAINBOWS über neun Songs hinweg Standards zwischen MONSTER MAGNET und HAWKWIND einerseits (das treibende "Wolf Eyes", "Jesusjudge" nicht nur aufgrund seines Namens) sowie frühen KYUSS (Titelstück, das abschließende Space-Highlight "The Cosmic Picker") und im Ansatz auch doomigem Stoff der mittleren SAINT VITUS ("Killer Killer Fuzz").
Die Elemente sind von Stück zu Stück jeweils austauschbar und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck: gut zum gefälligen Kopfnicken oder Einnicken, je nachdem.
FAZIT: Mit "Hawkdope" bleiben die Römer BLACK RAINBOWS Stoner-Mittelmaß, wie man es mit ähnlich verwechselbaren Cover-Artworks schon in den Neunzigern scharenweise vor die Nase und die Ohren bekommen hat. Dröhnt gut, besitzt genügend Rumpfmelodien und haut live sicher nett rein, aber mehr? Vielleicht ist der Stil aber auch einfach nur tot, obwohl … auf Anhieb falllen mehrere bessere Alternativen zu diesem Trio ein.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.03.2015
Dario Iocca
Gabriele Fiori
Gabriele Fiori
Alberto Croce
Heavy Psych Sounds
43:45
13.03.2015