Dieses finnische Trio spielt seinen Doom puristisch wie seine zu früh dahingeschiedenen Landsleute REVEREND BIZARRE (Timo Ketolas Stimme ähnelt der von Albert Witchfinder teilweise frappierend), flicht aber auch epische, wenn auch nur selten verspielte Parts ein, und kann im Gegenzug auch ganz derbe abkotzen ("Humanist" und "Mayhem", Hardcore Punk-Stücke mit galligem Gekreisch).
Die versonnenen Momente adeln vor allem Gitarrist Antti, der sich ein paar herrliche Leads aus den Fingern schüttelt, während die Rhythmusgruppe ebenfalls aufhorchen lässt. Der Sänger verzahnt seine Basslinien wunderbar mit Drummer Pyrys minimalistischem wie facettenreichen Spiel, sodass nur während der längeren Tracks Langeweile aufkommt. Kompakte Songs liegen CASKETS OPEN besonders gut, angefangen beim ruppigen "Subwoman" über die erwähnten Eruptionen hinweg bis zum schwerfälligen "Hetero".
Die Mischung ist skurril, das Songwriting nicht immer ganz wasserdicht, aber die Originalität überdurchschnittlich, und darum sollte man die Band auf dem Schirm behalten ...
FAZIT: ... vielleicht als primitivere Variante von THE OBSESSED? Beim nächsten Mal dann bitte mehr knappe Ausritte.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.01.2015
Timo Ketola
Timo Ketola
Antti Ronkainen
Pyry Ojala
Ranka Kustannus
66:56
30.01.2015