AOR Schema F, aber hier suhlen sich die Originale im eigenen Saft, weshalb "CWF" eine legitime Scheibe ist. Immerhin mischen neben CHICAGO-Mann Bill Champlin, TOTOs Goldkehle Joseph Williams und Peter Friestedt (Session-Player, u.a. LA PROJECT) auch Joes Kumpels Steve Porcaro und Randy Goodrum (TOTO, Chicago) mit, während Champlin gleich auch seine Frau Tamara Champlin mit ins Boot geholt hat.
Im Ergebnis steht zartester Westcoast-Sound straight aus den Achtzigern mit allem drum und dran: Melodien bis zum Abwinken, Satzgesang und dezenten Bläser-Einsatz ("Nightfly"). Der Schwede Friestedt hat seinen Kollegen stilechte Songs auf den Leib geschneidert, die alle erwarteten Genre-Nischen besetzen, sei es die obligatorische Ballade ("After The Love Has Gone", "Still Around") oder das minimalistische Vokalstück "Rivers Of Fear". Das Ganze ist natürlich völlig austauschbar und oberflächlich, aber gerade deshalb genau das, was die Klientel erwartet. Wo die anno 2015 allerdings noch sein soll, bleibt dem Rezensenten schleierhaft. Irgendwo muss es sie geben, sonst gäbe es ein Label wie AOR Heaven längst nicht mehr.
FAZIT: Qualität in allen Belangen, nur kein Tiefgang. Zielgruppen-Maßanfertigung, das.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.11.2015
AOR Heaven
43:32
23.10.2015